(ots) - Italiens Ministerpräsident Mario Monti reicht
seinen Rücktritt ein. Doch es gibt keinen ernsthaften Zweifel am
Willen Montis, bei den Parlamentswahlen Ende Februar zu kandidieren.
Wie es heißt, sieht sich Monti dazu nach den beinahe flehenden
Aufforderungen der EU-Staats- und Regierungschefs sogar verpflichtet.
Kein Wunder: Der gemäßigte Norditaliener hat sich bei aller Kritik,
die man seinen Entscheidungen und Gesetzen entgegen bringen kann, in
den 13 Monaten seiner Regierung als integre Figur gezeigt, zu der die
Wähler Vertrauen haben können. Nach den verheerenden Jahren mit
Silvio Berlusconi und der moralischen Krise der italienischen Politik
insgesamt ist seine Kandidatur die Basis für einen Neuanfang in
Italien. Monti richtet sich an eine breite, eher konservative
Wählerschicht, die die Notwendigkeit einer seriösen Finanzpolitik
erkennt und seit dem Untergang der italienischen Christdemokratie
1994 keine wirkliche Heimat mehr hat. Sollte Monti bei den Wahlen
Erfolg haben, ist endlich eine Neuordnung der konservativen Mitte in
Italien denkbar - sie ist überfällig.
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