(ots) - Wie Brandmelder ohne Batterien
Der Fall der Bonner Bombe hat katastrophale Lücken im
Sicherheitskonzept von Deutscher Bahn und Bundespolizei aufgedeckt.
Um diese peinliche Panne abzustellen, muss Bahn-Chef Rüdiger Grube
aber nicht zu einem großen Sicherheitsgipfel einladen. Der kostet nur
Geld, Zeit und Nerven. Das Palaver können sich die Vertreter von
Bahn, Innenministerien, Datenschützern und Polizei sparen. Denn es
geht schlicht um die banale Frage, ob die Bilder der Videoüberwachung
zeitweise gespeichert werden sollen. Und darauf gibt es nur eine
Antwort: ja, natürlich.
Es ist ohnehin erschreckend, mit welcher Inkompetenz und Naivität
Bahn und Sicherheitsbehörden auf die Idee kommen konnten, eine
Videoüberwachung ohne Speichermöglichkeit aufzubauen. Das ist so, als
ob man Brandmelder ohne Batterien anbringt oder einen Augenzeugen
befragt, der an akutem Gedächtnisschwund leidet. Dieser
Einfallsreichtum deutscher Behörden trägt große Mitschuld daran, dass
die Bonner Terroristen noch immer als tickende Zeitbomben durchs Land
laufen. Wären sie bei der Tat gefilmt worden, hätten die Fahnder in
diesem Fall eine heiße Spur gehabt. So tappen sie im Dunkeln.
Deutschland sollte Daten schützen, aber keine Terroristen. Nun sind
Menschenleben bedroht. Da hilft nicht ein Gipfel weiter. Die Bahn
muss jetzt handeln.
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