(ots) - Schadensbegrenzung
Peer Steinbrück gibt sich stur und beharrt auf seinen
"Wahrheiten". Was bleibt ihm auch anderes übrig? Angeschlagen
versucht der Kanzlerkandidat, wieder Tritt zu fassen, nachdem er mit
unbedachten Anmerkungen über Kanzlerbezüge den Wahlkampfauftakt der
SPD vermasselt hat.
Seine Haltung ist einerseits konsequent und erlaubt es ihm, das
Gesicht zu wahren. Sie birgt aber zugleich die Gefahr neuer
Rückschläge. Steinbrück muss sich entscheiden, was ihm wichtiger ist:
pointiert die eigene Meinung sagen oder als Spitzenkandidat aller
Sozialdemokraten auftreten und dabei persönliche Positionen auch
schon einmal zurückstellen? Beides zusammen geht nicht. Die Zeiten,
in denen er als geschätzter früherer Minister in hoch bezahlten und
freundlich beklatschten Vorträgen frisch von der Leber reden konnte,
sind jedenfalls vorbei. Falls Steinbrück das noch nicht verstanden
haben sollte, ist ihm nicht mehr zu helfen. Falls doch, sollte er
sich jetzt doppelt ins Zeug legen, um den Schaden zu begrenzen.
Eines ist sicher: Steinbrück hat auch innerparteilich so viel
Vertrauen verspielt, dass ihm ein weiterer gravierender Fehltritt
nicht mehr verziehen würde. Seine Kantigkeit sollte er sich nicht
nehmen lassen. Er muss mit seinen besonderen Fähigkeiten aber künftig
streng der Partei dienen. Ansonsten könnte trotz des schon laufenden
Bundestagswahlkampfes die Kandidatendebatte noch einmal neu
entbrennen.
Uwe Westdörp
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