(ots) - Festangestellte Wissensarbeiter (55 %)
beschäftigen sich wesentlich stärker mit Routinetätigkeiten als
Freiberufler (34 %), die in erster Linie Know-how-Lücken bei ihren
Kunden schließen. Dagegen ist der Freiraum der externen
Wissensarbeiter wesentlich geringer: Während 62 % der
Festangestellten laut eigenen Aussagen selbst bestimmen, wo und wann
sie arbeiten, liegt dieser Anteil bei Freiberuflern nur bei 42 %. Da
Freiberufler meist über Stundenhonorare bezahlt werden, scheint das
Kontrollbedürfnis der Unternehmen hier stärker ausgeprägt zu sein.
Ohnehin scheint Selbstbestimmung ein sensibler Punkt für Freiberufler
zu sein. 56 % betonen, sie sei sehr wichtig für ihre Entscheidung
gewesen, sich selbstständig zu machen. Doch nur 33 % sehen sie als
vollständig erfüllt an.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Wissensarbeiter und
Unternehmen im Spannungsfeld" des Personaldienstleisters Hays in
Zusammenarbeit mit PAC und der Deutschen Gesellschaft für
Wissensmanagement. Befragt wurden sowohl 300 fest angestellte
Wissensarbeiter als auch 272 Freiberufler nach ihrem
Selbstverständnis und ihrem Arbeitsumfeld. Laut der Studie zeigen
Unternehmen keine hohe Bereitschaft, Freiberufler zu integrieren. So
ist den Freiberuflern die Vernetzung mit den Kollegen innerhalb der
Unternehmen sehr wichtig und eine breite Mehrheit (91 %) bereit, ihr
Fachwissen weiterzugeben. Doch in der Praxis stoßen sie auf
Barrieren: Nur 59 % der befragten Freiberufler sehen diesen Austausch
als gegeben an, doch 40 % verneinen dies. Trotzdem halten sowohl fest
angestellte als auch freiberufliche Mitarbeiter die Zusammenarbeit in
Mixed Teams für produktivitätsfördernd - Freiberufler (86 %) noch
deutlich stärker als Festangestellte (62 %).
Die positiven Aspekte von Mixed Teams sind jedoch nicht zum
Nulltarif zu haben: Fast die Hälfte (43 %) der Freiberufler erachtet
einen hohen Einarbeitungs- und Kommunikationsaufwand als notwendig.
Hierzu halten 89 % der Freiberufler die Einbindung in die
Kommunikationsstruktur ihrer Kunden als sehr wichtig bzw. wichtig.
Doch die Realität ist eher ernüchternd: Nur 26 % der Freiberufler
werden laut eigenen Angaben heute vollständig in die
Kommunikationsinfrastruktur eingebunden.
Fest angestellte und freiberufliche Wissensarbeiter bewerten ihre
Leistung, die sie für Unternehmen erbringen, zudem unterschiedlich:
Während die breite Mehrheit der Festangestellten (71 %) meint, Wissen
sei eine wichtige strategische Ressource und werde als solche
angesehen, bejahen dies nur 42 % der befragten Freiberufler. Zwei
Drittel der befragten Freiberufler attestiert Wissensarbeitern zudem
keine herausgehobene Stellung in Organisationen. Freiberufler
scheinen mit ihrem Blick von außen folglich kritischer zu sein. Ziel
dieser aktuellen empirischen Erhebungen aus einem insgesamt
dreiteiligen Studienprojekt war es festzustellen, wie fest
angestellte und freiberufliche Wissensarbeiter ihre eigene
Arbeitssituation und Bedeutung einschätzen. Im ersten Teil des
Studienprojekts wurden Experten befragt und sechs Thesen zur
Wissensarbeit entwickelt. Im dritten Teil, der im Januar 2013 starten
wird, werden Führungskräfte zu ihrem Umgang mit Wissensarbeitern
befragt. Die vollständigen Ergebnisse der Befragungen stehen auf der
Website www.wissensarbeiter-studie.de zum Download bereit. Dort sind
auch alle Informationen zum ersten Studienteil verfügbar.
Pressekontakt:
Frank Schabel, Hays AG
Tel.: 0621 1788 1140
Mail: frank.schabel(at)hays.de