Beharrlich weigert sich der Branchenverband GDV anzuerkennen, dass die Versicherer direkt betroffen sind von schlechten Bankenzahlen. Dabei bräuchte er nicht mehr lügen. Es ist hinlänglich bekannt.
(firmenpresse) - Rechtzeitig hatten wir von LV-Doktor darauf aufmerksam gemacht, dass sich die Werbesprüche des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) bei genauer Betrachtung nicht halten lassen, man sei angeblich der Gewinner der Finanzmarktkrise. Selbst die Kritik an einem Beitrag in einem von uns ansonsten sehr geschätzten Fachinformationsdienst wurde von dessen Chefredakteur recht barsch beantwortet. Das Thema scheint sehr sensibel zu sein und noch mehr sensibel zu machen.
Doch nun ist es raus, was wir vor Kurzem in einem kritischen Beitrag zum Thema stille Lasten schon einmal zum Ausdruck brachten. So schreibt das Handelsblatt in einem Beitrag vom 18. März, überschrieben mit „Banken belasten Versicherer“, dass beispielsweise die Bayerische Beamtenversicherung einen zweistelligen Milliardenbetrag auf ihren Anteil an der Aareal Bank abschreiben muss. Und Branchenprimus Allianz musste im vergangenen Jahr einen Verlust von 2,4 Milliarden Euro verdauen.
Warum dies unter anderem der Fall ist, zeigte Plusminus in einer Sendung vor wenigen Tagen auf. Danach hätten die Versicherer immer mehr Probleme, die versprochenen Verzinsungen überhaupt zu leisten, da sie sie schlicht und ergreifend nicht mehr erwirtschaften. Zwar kann man es nachvollziehen, dass die Aktienquote der meisten Versicherer nur noch wenige Prozentpunkte beträgt, die Übermacht an Investitionen in deutsche Banktitel dürfte dem Dilemma aber auch nicht helfen. So ließ Plusminus Dr. Carsten Zielke, Versicherungsanalyst bei der Société Générale zu Wort kommen und dieser hob hervor, dass die deutschen Versicherer direkt oder indirekt zu 50 bis 60 Prozent bei deutschen Banken investiert seien. Deren Sicherheit bezweifelt Zielke und gibt offen zu bedenken, dass Papiere dieser Banken im Wert um 20 bis 30 Prozent abzuschreiben seien. Doch in den Bilanzen der Versicherer hiervon keine Spur.
Erst unlängst, LV-Doktor berichtete hierüber, hatte man sich mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht dahin gehend geeinigt, dass man derartige Bewertungslücken nicht aufdecken muss, wenn sie aus Sicht der Versicherer nicht nachhaltig sind. Die als stille Lasten bezeichnete Differenz belastet zunehmend die Bilanzen der Versicherer und ist auf lange Sicht ein zwar legaler aber umso gefährlicherer Bilanztrick. Immerhin reden wir hier über Milliardenbeträge, die durch nichts gedeckt sind als die Hoffnung, es würde irgendwann wieder besser laufen.
Wer weiß, welche Zeitbomben hier noch ticken und wie lange die Versicherer ihre Ausschüttungsversprechen noch halten können – zumindest dann, wenn sich die Marktlage gerade in Bezug auf die Banken nicht in den kommenden ein bis zwei Jahren nachhaltig verbessert. Den Kunden der Versicherungen und möglichen neuen Kunden seitens des GDV derart Sand in die Augen zu streuen, scheint uns daher weder angemessen noch legitim, sondern eher der Versuch, mit falschen Versprechungen Bürger zu ködern. Aber darin war die Versicherungswirtschaft ja schon immer gut.
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