(ots) - Nicht nur Euro retten
Welch traurige Bilanz: Obwohl viele Milliarden Euro in die
Krisenstaaten geflossen sind, ist die Arbeitslosigkeit in der
Euro-Zone auf Rekordniveau gestiegen. Und EU-Kommissar Laszlo Andor
bilanziert, 2012 sei mit Blick auf die soziale Lage ein weiteres sehr
schlechtes Jahr für Europa gewesen. Dem kann man nur zustimmen. Ein
wenig Hoffnung verbreitet aber das Beispiel Deutschland.
Einmal mehr wird deutlich, wie wertvoll es war, dass die
Bundesrepublik sich tief greifenden Arbeitsmarktreformen unterworfen
und die internationale Wettbewerbsfähigkeit zudem durch eine moderate
Lohnpolitik gesteigert hat. Es hat freilich lange gedauert, bis die
Änderungen Früchte getragen haben. Mit Blick auf die
krisengeschüttelten Südeuropäer heißt dies: Sie werden einen langen
Atem haben müssen. Auf schnelle Verbesserungen können sie nicht
hoffen. Das hat böse Folgen. In Spanien machte unlängst die
Selbstverbrennung eines Arbeitslosen Schlagzeilen. Schlimmer geht es
kaum mehr.
Umso wichtiger ist es, die Krisenpolitik zu intensivieren. Banken
und den Euro zu retten ist und bleibt ein wichtiges Ziel. Stärker
noch als bisher müssen sich die Helfer aber auch darum bemühen, neues
Wachstum und neue Jobs zu fördern. Dazu notwendige
Investitionsprogramme werden erneut viel Geld kosten - auch das
deutscher Steuerzahler.
Uwe Westdörp
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