(ots) -
Schon vor dem verheerenden Erdbeben vom 12. Januar 2010 war Haiti
eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder der Erde. Rund
80 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Bildung ist für die Hälfte
der Haitianer unerschwinglich und die Arbeitslosigkeit sehr hoch.
Naturkatastrophen wie das Beben, die Hurrikane Isaac und Sandy oder
der Ausbruch der Cholera im Oktober 2010 hemmen die Entwicklung des
Landes und werfen es immer wieder zurück. Die politischen und
wirtschaftlichen Instabilitäten der letzten Jahrzehnte bewirkten
zudem, dass Hilfsorganisationen wie nuestros pequeños hermanos (nph)
in Haiti eine wichtige Rolle zufiel: Das Kinderhilfswerk engagiert
sich seit mehr als einem Vierteljahrhundert für Not leidende Kinder
und Erwachsene und ist so für viele Haitianer zu einem Symbol der
Hoffnung geworden. Um die gute Arbeit der Organisation zu würdigen,
besucht am kommenden Donnerstag Sophia Martelly, die Gattin des
Staatspräsidenten, das Kinderkrankenhaus von nph haiti. Inzwischen
scheinen auch die Ansätze von Präsident Michel Martelly erste Früchte
zu tragen, der die Wirtschaft und das Ansehen von Haiti stärken und
den Menschen Zuversicht vermitteln möchte.
Auf den Trümmern des Präsidentenpalasts entstehen Häuser
Der Präsidentenpalast war das nationale Symbol der Politik in
Haiti. Beim Erdbeben stürzte das Gebäude teilweise ein. Fast drei
Jahre lang erinnerte die Ruine die Menschen in Port-au-Prince an die
zerstörerische Kraft des Bebens. Inzwischen sind die Trümmer
abgetragen und zu Schotter verarbeitet. In Cité Soleil, einem der
größten Slums der westlichen Welt, dienen sie nph haiti als Fundament
für den Aufbau neuer Häuser für die Bewohner. Mehr als 60 Gebäude hat
die Organisation inzwischen fertiggestellt. Roselaure und ihre
Familie gehörten zu den ersten, die ihr neues Heim beziehen durften.
"Für mich und meine Familie hat ein neues Leben begonnen - ein Leben
in Würde", sagt die junge Mutter.
Cholera bekämpfen ist ein wichtiges Ziel
Die siebenjährige Lea ist eine von mehr als 600.000 Haitianern,
die seit Ausbruch der Cholera im Oktober 2010 an der
Infektionskrankheit erkrankten. Fast 8.000 Todesopfer sind inzwischen
zu beklagen. Lea hatte Glück im Unglück: In der Choleraklinik von nph
haiti hat sie Hilfe gefunden und wurde wieder gesund. In Haiti hat
nur rund zwölf Prozent der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser. Nur
knapp 20 Prozent der Menschen können sanitäre Anlagen nutzen. Die
Armut der Menschen verdammt sie zu einem Leben in mangelhaften
hygienischen Verhältnissen. Das macht sie anfällig für Krankheiten
wie die Cholera. Durch die Hurrikane Isaac und Sandy, die im letzten
Jahr über Haiti hinwegzogen und die damit verbundenen
Ãœberschwemmungen, hat sie die Anzahl sich Choleraerkrankungen in den
letzten Monaten wieder erhöht. Obwohl Haiti in den letzten zwei
Jahren von der UN 90.328.000 Euro zur Unterstützung für die
Prävention und Bekämpfung der Cholera erhalten hat, ist das weitere
Engagement von Organisationen wie nph wichtig. Auch, weil viele
Nichtregierungsorganisationen das Land inzwischen wieder verlassen
haben. In der Choleraklinik von nph behandeln die Ärzte monatlich
rund 2500 große und kleine Patienten.
Zukunftsweisende Projekte verwirklichen
Eines der Hauptanliegen von Präsident Michel Martelly ist das
Thema Energie. Der Staatschef möchte während seiner Amtszeit die
Entwicklung regenerativer Energiequellen fördern. Die Nutzung
alternativer Energien und nachhaltiges Wirtschaften sind auch
Anliegen von nph. Deshalb rüstet nph deutschland in diesem Jahr das
Kinderkrankenhaus der Schwesterorganisation in Haiti mit einer
Photovoltaikanlage aus. Das erfolgt in drei Stufen. Nach
erfolgreichem Projektabschluss wird das Einsparpotential bei 60-70
Prozent liegen. Bislang erfolgt die Stromversorgung des Krankenhauses
über Dieselgeneratoren. Die Kosten liegen bei über 100.000 US-Dollar
pro Jahr - Tendenz steigend, weil die Rohölpreise in den letzten
Jahren kontinuierlich gestiegen sind. Durch die Nutzung von
Solarenergie trägt nph auch dazu bei, dass in Haiti ein neues
Berufsbild entsteht: das des Solartechnikers. Im 2012 eröffneten
Berufsschulzentrum der Organisation wird unter anderem der Lehrgang
Elektrotechnik unterrichtet. Ein Schwerpunkt Solartechnik wird in
Kürze eingerichtet.
2013 wird für nph ein Jahr der Herausforderungen
nuestros pequeños hermanos ist ein Kinderhilfswerk, das sich in
neun Ländern in Lateinamerika um Waisen und verlassene Kinder
kümmert. 3.500 Mädchen und Jungen leben heute in den elf
Kinderdörfern. Sie wohnen in den Kinderdörfern, werden medizinisch
versorgt, besuchen die organisationseigenen Schulen und erhalten eine
fundierte Ausbildung. Diese Hilfe zur Selbsthilfe ist eine tragende
Säule der Philosophie von nph.
Als nph 1987 auf Bitten von Mutter Teresa ein Kinderdorf für
Waisen und verlassene Kinder in Haiti gründete, konnte niemand ahnen,
welche Hilfsangebote im Laufe der nächsten Jahrzehnte folgen würden.
Viele der Kinder, die ins Kinderdorf der Organisation aufgenommen
werden sollten, waren schwer krank. Sie mussten zunächst medizinisch
versorgt werden. Aus diesem Grund baute Pater Richard Frechette,
Leiter der nph-Einrichtungen in Haiti, ein Kinderkrankenhaus, das
heute zu den führenden medizinischen Einrichtungen in Haiti zählt. Um
sich über die Arbeit im Krankenhaus zu informieren und den Patienten
Mut zuzusprechen, besucht Sophia Martelly am kommenden Donnerstag das
Kinderkrankenhaus St. Damien.
Weitere Einrichtungen wie Therapiezentren für behinderte Kinder,
ein Berufsbildungszentrum oder Straßenschulen in den Slums wurden im
Laufe der Jahre aufgebaut. Berührt durch die Armut der Menschen in
den Slums, richtete Pater Frechette zahlreiche weitere Hilfsprogramme
für die Not leidenden Menschen ein: Sein Team liefert täglich 80.000
Liter sauberes Wasser in die Armenviertel und versorgt - wenn
finanzielle Ressourcen vorhanden sind - hungrige Menschen mit
Lebensmitteln.
Nach dem Erdbeben haben sich die Hilfsangebote von nph noch einmal
ausgeweitet. Die Organisation nahm Erdbebenwaisen und Kinder auf, die
ohne Angehörige aufgefunden wurden. Innerhalb kurzer Zeit entstand
ein zweites Kinderdorf und die entsprechende Infrastruktur musste
geschaffen werden. In Kürze wird der neue Kindergarten
fertiggestellt, in dem die Kleinkinder auf den späteren Schulbesuch
vorbereitet werden.
Mehr als 250.000 Kinder und Erwachsene vertrauen in Haiti auf die
Hilfe von nph. Das Budget der Organisation für die vielfältigen
Projekte und Hilfsprogramme allein in Haiti liegt inzwischen bei
jährlich rund 20 Millionen Euro. "Das ist eine gewaltige Summe, die
jedes Jahr eine Herausforderung für alle nph-Büros darstellt, zumal
unsere Einrichtungen vorwiegend spendenfinanziert sind", sagt Dagmar
Schneider, Pressesprecherin von nph deutschland. "Wir sind uns aber
der Verantwortung bewusst, die wir in Haiti und unseren anderen
Projektländern übernommen haben. Deshalb ist es uns wichtig, die Not
der Menschen in Lateinamerika in unserem Kulturkreis darzustellen und
die deutsche Bevölkerung zu sensibilisieren."
Spenden nimmt die Organisation entgegen unter Konto 8747003 bei
der Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00. Stichwort:
PR-Haiti.
Pressekontakt:
Dagmar Schneider
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
Zentralnummer für Anfragen: 0721 35440-0
E-Mail: dagmar.schneider(at)nph-deutschland.org
nph deutschland e. V.
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Tel.: 0721 35440-0
Fax: 0721 35440-22
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