(ots) - Frankreich nicht im Stich lassen
Europas Sicherheitsinteresse verbietet es, länger zuzusehen, wie
Mali zerfällt. Es ist höchste Zeit, dass Frankreichs Präsident
François Hollande Kampftruppen entsendet, um die Regierung in Bamako
vor dem Untergang zu bewahren. Lange galt das Land als Afrikas
Vorzeigedemokratie. Jetzt droht dort ein afrikanischer Taliban-Staat
zu entstehen. Ein neuer Rückzugsraum für Al-Kaida und andere
Terrorgruppen muss jedoch mit allen Mitteln verhindert werden.
Deshalb hat der Weltsicherheitsrat in New York vernünftigerweise
grünes Licht für eine schnelle Eingreiftruppe gegeben.
Frankreich wird diese internationale Mission offensichtlich
anführen, an der sich auch andere afrikanische Länder beteiligen
werden. Die Europäische Union darf Frankreich nun nicht im Stich
lassen. Wenn die EU außenpolitisch ernst genommen werden will, dann
muss sie jetzt Flagge zeigen. Dass dafür aber die angedachte
Entsendung von 200 Militärausbildern ausreicht, darf bezweifelt
werden. Natürlich können die Europäer sich weiter rühmen, über
Frieden und Dialog besonders viel zu wissen. Nur hilft das in dieser
Notsituation nicht weiter. Denn die islamistischen Rebellen sind
mordend auf dem Vormarsch und kurz davor, strategisch wichtige Städte
zu erobern. Auf ihrem Herrschaftsgebiet haben die Fanatiker bereits
in Timbuktu Teile des Weltkulturerbes vernichtet. Jetzt müssen die
Extremisten gestoppt werden, damit sie nicht auch noch Malis Zukunft
zerstören.
Michael Clasen
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