(ots) - Ministerpräsident David McAllister darf knapp eine
Woche vor der Landtagswahl optimistisch sein, auch nach dem 20.
Januar weiter in Niedersachsen zu regieren. CDU und FDP scheinen das
Ruder doch noch herumreißen zu können. Alle Meinungsumfragen der
jüngsten Zeit deuten darauf hin. Zusammen haben die CDU und die FDP
den teilweise enormen Vorsprung von Rot-Grün aufgeholt. Der Gründe
dafür dürfte es viele geben. Aber wenn Schwarz-Gelb am Sonntag
tatsächlich eine wie auch immer große Mehrheit im Landtag behauptet
hat, darf es sich bei einem Sozialdemokraten ganz besonders bedanken:
bei Peer Steinbrück. Denn der Kanzlerkandidat der SPD hat in jüngster
Zeit öfter eine höchst unglückliche Figur abgegeben. Und so ist ein
Gedankenspiel erlaubt: Wenn die SPD die Wahl in Niedersachsen im
Vorfeld zu einer Testwahl für die Bundestagswahl erklärt und sich von
einem Wahlsieg einen großen Schub versprochen hat, wie ist es im
Falle eines Scheiterns des Projektes Regierungswechsel? Wird
SPD-Spitzenmann Stephan Weil sich kampflos zum Alleinschuldigen
erklären lassen? Oder wird dann auch Peer Steinbrück ins Kreuzfeuer
der Kritik geraten? Und wird sich dann in der SPD vielleicht sogar
die Kanzlerkandidatenfrage stellen? Unter Umständen könnte der 20.
Januar nicht nur zum Schicksalstag für führende niedersächsische
Politiker werden, sondern auch für Steinbrück. Die Frage ist,
inwieweit ihm die Genossen bei einem Scheitern in Niedersachsen noch
vertrauen.
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