(ots) - Pro Jahr geht jeder Versicherte in Deutschland im
Schnitt 17 Mal zum Arzt. In einer aktuellen, repräsentativen Umfrage
im Auftrag der Programmzeitschrift auf einen Blick (Heft 4/2013; EVT
17.01.) hat das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid jetzt ermittelt,
was Patienten beim Arzt erleben. Das Ergebnis: zu lange Wartezeiten,
falsche Behandlungen und teure Zusatzleistungen werden besonders oft
bemängelt.
Lange Wartezeiten nerven die Patienten am meisten. So gaben knapp
zwei Drittel (65%) aller Befragten an, schon Wartezeiten von mehr als
einer Stunde in Kauf genommen zu haben. Interessante Details: Jüngere
warten länger als Ältere. So klagen 74% der 30-39-Jährigen über
Wartezeiten von mehr als einer Stunde, aber "nur" 56% der über
60-Jährigen. Auch spannend: Frauen warten länger als Männer: 69% der
befragten Frauen warten länger als eine Stunde (Männer 60%). Auch
regional gibt es große Unterschiede: Im Osten warten die Patienten
länger als im Westen. Beispielsweise sind in Thüringen und Sachsen
82% der Umfrageteilnehmer von über einer Stunde Wartezeit genervt. In
Bayern sind es hingegen lediglich 52%, in Berlin sogar nur 46%.
Ein weiteres, alarmierendes Ergebnis der auf einen Blick-Umfrage:
Im Schnitt gibt jeder Vierte an, schon einmal von seinem Arzt falsch
behandelt worden zu sein. Während bei den 40-49-Jährigen sogar jeder
Dritte darüber klagt, trifft es bei den über 60-Jährigen "nur" jeden
Fünften. Auch hier gibt es regional große Unterschiede: Während in
Bayern lediglich 16% der Befragten angeben, schon einmal von ihrem
Arzt falsch behandelt worden zu sein, sind es in Baden-Württemberg
38% und in Berlin sogar 44%.
Ein weiteres Ärgernis für die Patienten sind teure
Zusatzleistungen, die ihnen ihr Arzt verschreibt. Jeder fünfte
Befragte gibt an, vom Arzt schon Angebote erhalten zu haben, die er
für unnötig hielt. Ein Grund dafür: immer mehr Ärzte bessern ihr
Einkommen durch so genannte "IGeL-Angebote" (Individuelle
Gesundheits-Leistungen) auf - und diese müssen in den meisten Fällen
von den Patienten aus eigener Tasche bezahlt werden.
Mehr Informationen zu diesem Thema und die Umfrage erhalten Sie
von der Redaktion auf einen Blick, Thomas Merz, Telefon:
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