(ots) - Die Arbeitnehmerseite hat sich vor der heutigen
Hauptversammlung von Thyssen-Krupp hinter den umstrittenen
Aufsichtsratschef Gerhard Cromme gestellt. "Unsere Leute haben mit
Cromme den Aufräumprozess bei Thyssen-Krupp gestartet. Ich vertraue
unseren Kollegen auf der Arbeitnehmerseite voll und ganz, dass sie
sich richtig entscheiden", sagte Knut Giesler, IG-Metall-Chef in NRW,
der WAZ. Cromme wird sich heute vor den Aktionären des Essener Stahl-
und Technologiekonzerns für die größte Krise der
Unternehmensgeschichte verantworten müssen, für das Milliardengrab in
Brasilien und den USA sowie für diverse Korruptionsskandale und
Luxusreisen-Affären. Auch die IG Metall war wegen der Luxusreisen in
die Kritik geraten, Aufsichtsrats-Vizechef Bertin Eichler nimmt
deshalb seinen Hut. "Wir müssen selbstkritisch sein", sagte Giesler
dazu und forderte "saubere Regeln" für Dienstreisen, die dann aber
für alle, also auch die Vorstände gelten müssten. "Ich halte nichts
davon, dass die Arbeitgebervertreter oben sitzen und die Arbeitnehmer
unten". Die Unterstellung, Eichler habe wegen fünf Reisen willfährige
Entscheidungen getroffen, nannte Giesler aber "idiotisch" . Die
Angriffe auf die Arbeitnehmerseite zielten auch auf Cromme. "Dass so
das hervorragende System der Mitbestimmung bei Thyssen-Krupp in
Misskredit gebracht werden soll, ärgert mich wahnsinnig", sagte
Gewerkschaftschef Giesler.
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