(ots) - Der NABU hat zu einer breiten Teilnahme an der
morgigen Demonstration "Wir haben es satt!" für eine andere
Agrarpolitik aufgerufen. "Es wird höchste Zeit, dass die Agrarpolitik
auf einen zukunftsfähigen und naturverträglichen Kurs gebracht wird",
sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der NABU beteilige sich mit über
200 Mitgliedern und Aktiven aus dem gesamten Bundesgebiet an der
Demonstration, die am morgigen Samstag in Berlin vom Hauptbahnhof zum
Kanzleramt führt. Die jüngsten agrarpolitischen Debatten in Berlin
und Brüssel machten deutlich, dass die ursprünglich vorgesehenen
Umweltauflagen im Kontext der EU-Agrarreform von massiven
Verwässerungen bedroht seien. Daher sei es dringend erforderlich,
dass ein klares Signal für einen echten Kurswechsel von der
Demonstration ausgehe. Immer mehr Menschen hätten es satt, dass die
Brüsseler Agrarmilliarden gießkannenartig in die Landwirtschaft
fließen und damit immer noch Betriebe gefördert würden, die durch
großflächigen Maisanbau, Pestizideinsatz und Massentierhaltung der
Umwelt schaden.
Tschimpke appellierte an Bundesagrarministerin Ilse Aigner, sich
klar für einen Kurswechsel in Brüssel zu Gunsten einer
naturverträglicheren Landwirtschaft einzusetzen, anstatt mit leeren
Parolen den Handlungsbedarf abzustreiten. "Wer die Schaffung der von
der EU-Kommission vorgeschlagenen sieben Prozent ökologischen
Rückzugsflächen als 'absurd' bezeichnet, ignoriert die
besorgniserregende Entwicklung in unseren Agrarökosystemen", so
Tschimpke weiter. Der NABU hatte Ministerin Aigner vor wenigen Wochen
den Negativpreis "Dinosaurier des Jahres" verliehen, um auf den
überfälligen Kurswechsel in ihrem Verantwortungsbereich hinzuweisen.
In ihrer Reaktion hatte Aigner dem NABU "billige PR-Gags" vorgeworfen
und auf die Umsetzung der regional einheitlichen Hektarprämien in
Deutschland hingewiesen. "Abgesehen davon, dass die Regionalprämien
von der rot-grünen Vorgängerregierung durchgesetzt wurden, ist mit
diesem Prämienmodell noch lange nicht gewährleistet, dass die
Bewirtschaftung auch an vernünftige Umweltstandards gekoppelt ist",
sagte Tschimpke. Mit der symbolischen Verleihung der "blinden Nuss"
an den NABU habe die Ministerin zudem wenig landwirtschaftlichen
Sachverstand erkennen lassen, da sämtliche Nüsse von Natur aus blind
seien.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU
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