(ots) - Es drohen harte Zeiten
Jahrelang hat der Flughafen Münster/Osnabrück vom Versprechen auf
eine rosige Zukunft gelebt. Positive operative Ergebnisse täuschten
etwas darüber hinweg, dass in der Bilanz die Gesamtrechnung
entscheidend ist, inklusive der Kapitalkosten. Und da schreibt der
Flughafen jetzt tiefrote Zahlen. Der inzwischen aufgelaufene
Verlustvortrag von voraussichtlich mehr als 18 Millionen Euro ist
buchungstechnisch eigentlich kein Problem, wenn eine entsprechende
Eigenkapitalquote vorhanden ist. Hier drohen die sich für die
nächsten Jahre abzeichnenden Verluste die Eigenkapitalerhöhung um
26,6 Millionen Euro, die von den 15 FMO-Gesellschaftern bis 2017
vollzogen wird, gleich wieder aufzufressen.
In der Vergangenheit ist in der Öffentlichkeit der Eindruck
erweckt worden, der für die Region wichtige Flughafen wäre quasi zum
Nulltarif zu haben, bis auf Investitionen wie die umstrittene
Startbahnverlängerung. Nachdem Optimisten zuletzt nach dem Start der
Fluglinie OLT am Terminal noch die Sektkorken knallen ließen, sehen
sich jetzt die Kritiker mit ihren Zweifeln an den FMO-Träumen
bestätigt. Denn die Gesellschafter müssen kräftig zuschießen,
möglicherweise sogar dauerhaft. Es drohen harte Minus-Zeiten, da erst
einmal kein Hoffnungsstreifen am Flughafenhimmel erkennbar ist. Jetzt
muss eine ehrliche Diskussion folgen, was den beteiligten Kommunen
der Flughafen vor der Haustür wert ist.
Wolfgang Elbers
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207