(ots) - Allianz zwischen Afrika und Europa
Das Geiseldrama in der Sahara endete mit einem Blutbad. Das
Al-Kaida- Terrorkommando hätte womöglich noch mehr Zivilisten in der
Gasförderanlage in Amenas massakriert, wenn das algerische Militär
nicht ein waghalsiges Rettungskommando gestartet hätte. Immerhin: Die
Spezialeinheiten konnten fast 800 algerische und ausländische Geiseln
vor dem Tod retten. Das ist beachtlich.
Die Verantwortung für die hohe Zahl unschuldiger Opfer tragen
allein die Terroristen, die so viele Europäer, Amerikaner und Japaner
wie möglich ermorden wollten. Mit diesen Fanatikern, die ihren
eigenen Tod bei diesem Selbstmord-Kommando bereits einkalkuliert
hatten, lässt sich nicht verhandeln. Das haben die Erfahrungen aus
Irak, Afghanistan und anderen Krisenherden gezeigt. Deshalb waren die
westlichen Regierungen auch gut beraten, ihre anfängliche Kritik am
algerischen Vorgehen zurückzunehmen.
Jetzt gilt es vielmehr, im Kampf gegen den internationalen
Terrorismus zusammenzurücken. Die Sahara darf kein sicherer
Rückzugsraum für Al-Kaida werden. Deshalb sollten die betroffenen
Länder Afrikas und Europa eine Allianz schmieden, die eine gemeinsame
Strategie verfolgt. Akut spielt dabei die Militäroperation
Frankreichs in Mali eine große Rolle. Sie muss ein Erfolg werden.
Notfalls müssen die USA nachhelfen. Doch noch wichtiger wird es sein,
politische Lösungen für die vielen Konflikte in der Krisenregion zu
finden.
Michael Clasen
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