(ots) - Die Woche der Wahrheit beginnt mit guten und
schlechten Nachrichten für die Mitarbeiter der KKOM. Erfreulich ist,
dass die Chance besteht, die kleineren Standorte Emstek und Löningen
als Gesundheitszentren am Leben zu halten. Mut macht auch die Aussage
der Klinikleitung, dass die zur Sanierung notwendigen Kündigungen
weniger zahlreich ausfallen könnten als befürchtet.
Die Belegschaft wird sich diese Abkehr von radikaleren Schritten
allerdings mit Zugeständnissen bei Weihnachtsgeld und Renten erkaufen
müssen. Doch wo ist die Alternative? Ziel der Mitarbeiter kann nur
ein schwarze Zahlen schreibender Wirtschaftsbetrieb sein. Nur er
sichert langfristig Arbeitsplätze.
Zugeständnisse werden auch die Kuratorien der
Krankenhaus-Standorte machen müssen. In den nächsten Tagen dürfte
gefeilscht werden wie auf einem Basar. Jeder wird vor allem das
Eigene im Blick haben. Genau daran krankt der Verbund. Absurde, aus
Kirchturmdenken entstandene Entscheidungsstrukturen müssen
reformiert, verschlankt werden. Am Ende kann es kein anderes Ergebnis
geben als ein Neuanfang im Verbund. Alleingänge der kleineren Häuser
lassen sich in Wahlkampfzeiten leicht verkünden, sind aber im
wirklichen Leben nicht durchzuhalten. In Aufsichtsrat und
Gesellschafterversammlung muss in dieser Woche jeder etwas geben,
damit alle etwas behalten.
Ist die schmerzhafte Rettung der KKOM geschafft, dürfen Kirche und
Kommunen nicht lange Atem holen. Sonst droht vor Ort schon bald die
nächste Pleite eines katholischen Krankenhauses. Wer entwirft die
Vision einer christlich geprägten, qualitativ hochwertigen und
sinnvoll koordinierten Gesundheitsversorgung für das Oldenburger
Münsterland? Und wer setzt diese Vision um? Ein Bischof allein
schafft das nicht, kein Bürgermeister allein und auch kein Chefarzt.
Aber vielleicht schaffen wir es alle zusammen.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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