(ots) -
Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl
wäre, käme die CDU/CSU auf 41 Prozent und würde damit - nach ihrem
Rekordergebnis Anfang Januar - jetzt einen Punkt abgeben. Die SPD
könnte zulegen auf 29 Prozent (plus 1). Dagegen bliebe die FDP, auch
nach ihrem guten Abschneiden bei der Landtagswahl in Niedersachsen,
im Bund weiter bei 4 Prozent und wäre damit aktuell nicht im
Bundestag. Die Linke erhielte 6 Prozent, die Grünen 13 Prozent und
die Piraten 3 Prozent, alle unverändert. Die sonstigen Parteien
erreichten zusammen konstant 4 Prozent. Neben einer großen Koalition
hätte damit nur eine Koalition aus CDU/CSU und Grüne oder aus SPD,
Grüne und Linke eine Mehrheit.
Erwartungen Bundestagswahl: Auch mit Blick auf den Ausgang der
Bundestagswahl in rund acht Monaten glauben mit 50 Prozent bzw. 57
Prozent die meisten Befragten, dass es weder für eine Regierung aus
CDU/CSU und FDP noch für eine Regierung aus SPD und Grünen reichen
wird. Nur 39 Prozent erwarten im September eine parlamentarische
Mehrheit für Schwarz-Gelb (weiß nicht: 11 Prozent) und 33 Prozent für
Rot-Grün (weiß nicht: 10 Prozent).
Bei der Wahl in Niedersachsen haben viele der CDU nahestehende
Wähler die FDP gewählt. Dass dies auch bei der Bundestagswahl der
Fall sein wird, glauben 34 Prozent, 59 Prozent gehen dann nicht davon
aus (weiß nicht: 7 Prozent). Insgesamt 15 Prozent und 22 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger würden eine solche Unterstützung der FDP
befürworten, 46 Prozent aller Befragten und 41 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger lehnten das ab, und 36 Prozent (alle Befragte) sowie
34 Prozent (CDU/CSU-Anhänger) wäre das egal.
FDP: In dieser Woche hat die FDP beschlossen, mit einem
Führungsduo aus Philipp Rösler als Parteivorsitzendem und Rainer
Brüderle als Spitzenmann in den Bundestagswahlkampf zu gehen. Die
Erwartungen an dieses neue Führungsduo sind sehr zurückhaltend: nur
19 Prozent glauben, dass es mit Rösler und Brüderle an der Spitze für
die FDP jetzt aufwärts gehen wird, mit 53 Prozent rechnen die meisten
mit keinen größeren Auswirkungen, und 17 Prozent sagen, mit dieser
Aufstellung wird es für die Partei abwärts gehen (weiß nicht: 11
Prozent). Im Einzelnen meinen nur 17 Prozent, es wirke sich für die
FDP positiv aus, dass Philipp Rösler weiterhin Parteivorsitzender
bleiben soll, aber 40 Prozent, es wirke sich negativ aus. Und Rainer
Brüderle als Spitzenkandidaten finden 36 Prozent gut für die FDP, und
17 Prozent sagen, das sei schlecht. Jeweils etwas mehr als ein
Drittel (Rösler: 37 Prozent; Brüderle: 36 Prozent) erwarten keine
Effekte.
TOP TEN: Bei den aktuell zehn wichtigsten Politikerinnen und
Politikern kann Bundeskanzlerin Angela Merkel, ebenso wie alle
anderen auf der Top Ten Liste, zulegen. Auf der Skala von +5 bis -5
kommt sie jetzt auf einen hervorragenden Durchschnittswert von 2,5
(Jan.I: 2,4). Auf Platz zwei liegt Wolfgang Schäuble mit 1,8 (Jan.I:
1,5). Danach folgen Frank-Walter Steinmeier mit 1,2 (Jan.I: 1,0),
Ursula von der Leyen mit 0,8 (Jan.I: 0,7) und Horst Seehofer mit 0,6
(Jan.I: 0,5). Mit einer deutlich verbesserten Bewertung von 0,6
(Jan.I: 0,0) kann Sigmar Gabriel zwei Plätze aufrücken und liegt
damit vor Jürgen Trittin (Jan.I: 0,4) und Peer Steinbrück (Jan.I:
0,2), die jetzt beide mit 0,5 eingestuft werden. Im Negativ-bereich
bleiben Guido Westerwelle mit minus 0,4 (Jan.I: minus 0,6) und
Philipp Rösler, der mit minus 1,0 (Jan.I: minus 1,6) aber wesentlich
weniger schlecht abschneidet als zuletzt.
K-Frage: Angela Merkel hat hier weiterhin einen großen Vorsprung
vor dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück, auch wenn sich nach
dessen Einbruch Anfang Januar der Abstand etwas verringert. Nach 65
Prozent vor zwei Wochen sprechen sich bei der Frage, wen die
Deutschen lieber als Bundeskanzler/in hätten, jetzt 62 Prozent für
Angela Merkel aus und 29 Prozent für Peer Steinbrück (Jan.I: 25
Prozent), 9 Prozent äußern sich nicht (Jan.I: 10 Prozent).
Unverändert sehr hoch fällt der Rückhalt Merkels bei den
CDU/CSU-Anhängern aus (95 Prozent, Jan.I: 97 Prozent), von den
SPD-Anhängern präferieren 66 Prozent Peer Steinbrück - nach 63
Prozent Anfang Januar.
Militäreinsatz in Mali: Seit kurzem beteiligt sich auch die
Bundeswehr mit zwei Transportflugzeugen am internationalen
Militäreinsatz in dem westafrikanischen Land. 45 Prozent halten
diesen Beitrag Deutschlands für gerade richtig, 36 Prozent sind der
Meinung, Deutschland solle sich gar nicht daran beteiligen, und 15
Prozent fordern ein stärkeres Engagement, insgesamt 6 Prozent auch
eine Beteiligung mit Kampftruppen.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 22. bis 24. Januar 2013 bei 1249 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 45 Prozent,
SPD: 31 Prozent, FDP: 2 Prozent, Linke: 5 Prozent, Grüne: 13 Prozent,
Piraten: 2 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am
Freitag, 22. Februar 2013.
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Fotos sind erhältlich über die ZDF-Pressestelle, Telefon: 06131 -
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