(ots) -
In Deutschland gibt es deutlich mehr Bildungsaufsteiger als
-absteiger. Viele junge Menschen schaffen also einen höheren
Abschluss als ihre Eltern. Dies zeigt eine Studie des Instituts der
deutschen Wirtschaft Köln (IW), die auf Daten des Nationalen
Bildungspanels (NEPS) beruht. Im Fokus stand dabei die Gruppe der
35-bis 44-Jährigen. Grund: Dies ist die jüngste Gruppe, in der die
meisten Menschen ihren Bildungsweg abgeschlossen haben. Um ein
möglichst differenziertes Bild zu gewinnen, haben die IW-Forscher die
Bildungsabschlüsse beider Elternteile zum Vergleich herangezogen.
Demnach besitzt rund ein Drittel der Befragten einen höheren
Bildungsabschluss als ihr Vater; ein knappes Fünftel hat einen
niedrigeren. Nimmt man das Bildungsniveau der Mutter zum Maßstab,
sind sogar vier von zehn der 35- bis 44-Jährigen Bildungsaufsteiger -
und nur jeder Elfte ist ein Absteiger. Die IW-Forscher erwarten in
Sachen Bildung auch künftig eine hohe Aufwärtsmobilität. So ist der
Anteil der Gymnasiasten unter den 17-Jährigen, deren Vater über
keinen beruflichen Abschluss verfügt, allein zwischen 2000 und 2009
von 17 auf 22 Prozent gestiegen. Nach statistischen Auswertungen der
IW-Experten ist das soziale Umfeld für den Bildungsaufstieg junger
Menschen besonders wichtig. Entgegen einer häufig geäußerten Annahme
spielt das Einkommen der Eltern für den Bildungsaufstieg der Kinder
kaum eine Rolle. Bedeutender ist, wie das Einkommen erzielt wird:
Kinder von Sozialhilfeempfängern gehen seltener aufs Gymnasium als
jene von Erwerbstätigen - auch von solchen mit niedrigem Einkommen.
Mira Fischer/Wido Geis: Bestimmungsgrößen der Bildungsmobilität in
Deutschland, in: IW-Trends 1/2013
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Ansprechpartner im IW: Dr. Wido Geis, Telefon: 0221 4981-705