(ots) - Pressemitteilung
Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation fordert von EU Parlament
Beschluss über klaren Richtungswechsel der Gemeinsamen
Fischereipolitik
In der kommenden Woche entscheidet das EU-Parlament über den
Vorschlag seines Fischereiausschusses zur Reform der Gemeinsamen
Fischereipolitik (GFP). Im Vorfeld der für Dienstag (5.2.2013) in
Straßburg angesetzten Plenardebatte (Abstimmung folgt am 6.2.2013)
appelliert die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) an die
EU-Abgeordneten, den Reformvorschlag des Fischereiausschusses vom
Dezember 2012 zu unterstützen. Die Umwelt- und
Verbraucherschutzorganisation fordert das Ende der Ãœberfischung bis
2015, einen Richtungswechsel zugunsten ökologisch nachhaltiger
Fangmethoden und ein Fischereimanagement nach dem so genannten
Vorsorge- und Ökosystemansatz.
"Es ist noch nicht zu spät, die Überfischung zu beenden und die
Kehrtwende hin zu einer ökologisch nachhaltigen Fischerei
einzuleiten. Der Fischereiausschuss hat ein wichtiges Signal zur
Beendigung von 30 Jahren Misswirtschaft in der europäischen
Fischereipolitik ausgesendet. Die Abgeordneten des EU Parlaments
müssen diesen Kurs jetzt bestätigen und dem Wunsch der europäischen
Bevölkerung nach einem Ende der Überfischung nachkommen", erklärt
DUH-Bundesgeschäftsführer Michael Spielmann.
Mit dem Ende 2012 im Fischereiausschuss akzeptierten Kompromiss
der deutschen Berichterstatterin Ulrike Rodust (SPD) würde die EU
sich rechtlich verpflichten, Fangmöglichkeiten für alle europäischen
Fischbestände ab 2015 nur noch innerhalb nachhaltiger Grenzen
festzulegen. Bis 2020 sollen alle Bestände auf ein nachhaltiges
Niveau oberhalb des so genannten "höchstmöglichen Dauerertrags"
wachsen können. Die Reformen sind dringend nötig: 47 Prozent der
atlantischen Bestände und rund 90 Prozent der Mittelmeerbestände
gelten heute wissenschaftlich nachweisbar als überfischt. Das
gefährdet die Meeresumwelt, aber auch die Zukunftsfähigkeit von
Küstenregionen, die von der Fischerei abhängig sind.
"Wegen des Rückgangs der Bestände ist die EU immer abhängiger von
Importen, Aquakulturen und externen Fischgründen geworden. Solange
wir das Problem der Überfischung in Europa nicht lösen, exportieren
wir es ins Ausland und belasten damit die dortigen Bestände", sagt
Nina Wolff, die Projektleiterin Meeresnaturschutz bei der DUH. "Bis
heute tragen öffentliche Mittel für nicht nachhaltige Fischerei zur
Verschlimmerung der Ãœberfischung bei. Die breite Zustimmung zum
Vorschlag des Fischereiausschusses im Parlament ist unbedingt
notwendig, damit die jahrelange Überbeanspruchung der Fischbestände
endlich ein Ende hat."
Die europäischen Umweltverbände haben den EU-Abgeordneten in einem
gemeinsamen Briefing ihre Empfehlungen hinsichtlich der zur
Abstimmung stehenden Änderungsanträge mitgeteilt. Das Briefing und
ein ausführliches DUH-Hintergrundpapier zur EU-Entscheidung über die
Fangquoten für 2013 im Atlantik und in der Nordsee stehen im Internet
zum Download bereit:
http://www.duh.de/pressemitteilung.html?&tx_ttnews[tt_news]=3018.
Einen Kurzfilm "Stoppt die Ãœberfischung" finden Sie unter
http://www.duh.de/ocean2012.html.
Pressekontakt:
Michael Spielmann, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0160 90914431, E-Mail: spielmann(at)duh.de
Dr. Nina Wolff, Projektleiterin Meeresnaturschutz
Mobil: 0151 10844768, E-Mail: wolff(at)duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher
Tel. 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold(at)duh.de