(ots) - Seine Gegner unterstellen Hansjörg Schelling so
einiges - mangelndes Selbstbewusstsein gehört nicht dazu.
Dementsprechend fällt die Bilanz des neuen alten Vorsitzenden des
Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger aus: Kassen entschuldet,
Gesundheitsreform paktiert, Elektronische Gesundheitsakte auf
Schiene. Außer Streit steht, dass im Gesundheitssystem viele
scheinbar unmögliche Dinge möglich wurden; ob Schelling dafür
alleinige Ehre gebührt - na ja. Gut möglich, dass auch der
Gesundheitsminister oder die Länder ihr Scherflein beigetragen haben.
In Schellings ureigenstem Wirkungsbereich fielen einem schon
Verbesserungsmöglichkeiten ein. Zum Beispiel der Leistungskatalog -
bei dem Steigerungen jetzt wenigstens in Aussicht gestellt wurden.
Noch schwieriger wäre eine echte Verwaltungsreform, da muss man gar
nicht anfangen, von einer Zusammenlegung der 22 Kassen zu träumen.
Warum kann man zum Beispiel am 31. März und am 1. April zu
unterschiedlichen Hausärzten gehen, nicht aber am 1. April und am 30.
Juni? Immer noch wird quartalsweise abgerechnet, und Schelling sieht
es als Herkulesaufgabe, das zu ändern - unter Verweis auf die
Autonomie der Träger. Jemand mit seinem Selbstbewusstsein sollte doch
davor nicht zurückschrecken. Auch wenn die Headline
"Verrechnungssystem der Kassen umstrukturiert" nicht ganz so sexy ist
wie "Gesundheitsreform bringt elf Milliarden".
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Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
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