(ots) - Zukünftig wird die medizinische Versorgung
überwiegend in der Hand von Ärztinnen liegen. Dennoch ist die
letztendliche Entscheidungshoheit im deutschen Gesundheitswesen - in
Politik, Forschung und Verwaltung - nach wie vor überwiegend männlich
dominiert. Neben den signifikanten Unterschieden in der weiblichen
und männlichen Physiologie, die vor dem Hintergrund einer
personalisierten Medizin zunehmende Berücksichtigung in der
Versorgungsrealität werden finden, werden auch die sich wandelnden
gesellschaftlichen Anforderungen, beispielsweise zur Vereinbarkeit
von Familie und Beruf, eine adäquate Reaktion einfordern. Nicht nur
die Medizin selbst, sondern auch die demographische Entwicklung und
die sich wandelnden Anforderungen an eine häufig auch von Männern
gewünschte Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind also Gründe,
unser Gesundheitssystem künftig aus männlicher und aus weiblicher
Perspektive zu betrachten.
Als eine Plattform möchte sich hier der 1. Bundeskongress
Gender-Gesundheit am 21. und 22. März 2013 in Berlin unter der
Schirmherrschaft der Parlamentarischen Staatssekretärin im
Gesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz, etablieren. Ziel des
Kongresses ist es dabei ausdrücklich nicht, gegen ein bislang eher
männlich ausgerichtetes Gesundheitssystem zu polemisieren. Anspruch
des 1. Bundeskongresses Gender-Gesundheit ist es vielmehr, die
unterschiedlichen Zugänge und Versorgungsnotwendigkeiten beiderlei
Geschlechter in den Fokus zu nehmen und damit eine möglichst
zielgenaue Versorgungseffizienz der auf allen Ebenen knapper
werdenden Ressourcen zu erreichen.
"Es ist doch erstaunlich, dass so intensiv über Personalisierung
in der Medizin nachgedacht wird, dass aber die erste grundlegende
'Personalisierung' in Mann und Frau bei der Ausgestaltung unseres
Gesundheitssystems kaum eine Rolle spielt," wundert sich Dr. Martina
Kloepfer, Autorin des Internet-Blogs "Female Resources" und
Initiatorin des 1. Bundeskongress Gender-Gesundheit. Zwar würden die
medizinischen Studiengänge in der Regel zu weit mehr als fünfzig
Prozent von Studentinnen besetzt, aber in den Vorständen der
Fachgesellschaften und bei Professuren kämen gerade im
Gesundheitswesen unterdurchschnittlich wenig Frauen in den
Führungspositionen an, so Kloepfer. "Und Frauen in den
Vorstandsetagen der etwa 140 deutschen Krankenkassen können wir
vermutlich an den Fingern einer Hand abzählen. Ich bin sicher, dass
wir mit dieser einseitigen Systemausrichtung enorme Ressourcen
verschwenden. Und zwar auf allen Ebenen: Geld, Arbeitskraft,
Gesundheit und Wissen," ergänzt Kloepfer. Zu einer neuen, erweiterten
Ausrichtung unseres Gesundheitssystems möchte der 1. Bundeskongress
Gender-Gesundheit am 21. und 22. März 2013 in Berlin beitragen.
Pressekontakt:
Dr. Martina Kloepfer, Female Resources in Healthcare
Mail: presse(at)bundeskongress-gender-gesundheit.de
Tel: 030 / 7871 4318, Mobil: 0177 / 296 7573
Internet: www.bundeskongress-gender-gesundheit.de/