(ots) - Schockierende Zahlen
Die Kriminalisten von Europol liefern den Beweis: Das organisierte
Verbrechen nimmt den internationalen Fußball immer heftiger in den
Schwitzkasten. Die Wettmafia agiert nicht mehr auf lokalen Bühnen,
sie ist ein Global Player mit Millionenumsätzen. Wem der Drogenhandel
zu riskant geworden ist, setzt auf andere Pferdchen, die Rendite ist
ähnlich vielversprechend, wenn nur Fußballer, Schiedsrichter und
Funktionäre richtig mitspielen.
Die geballte Wucht der in Den Haag veröffentlichten Zahlen
schockiert. Dass nun auch Asien, Zentral- und Südamerika und Afrika
mit 300 verdächtigen Spielen auf der Weltkarte des Wettbetrugs
auftauchen, steht für die rasende Globalisierung eines lukrativen,
auf krimineller Energie basierenden Geschäfts. Auch wenn in
Deutschland derzeit keine neuen Fälle von manipulierten Spielen
aktenkundig sind, ist neuer Wirbel nicht auszuschließen. Erst einmal
aber müssen die Ermittler Ross und Reiter nennen.
Als "großes Thema" bezeichnet FIFA-Präsident Joseph Blatter die
weltweiten Manipulationen, für den Fußball und die Regierungen.
Lösungsvorschläge hat er nicht parat. Wäre auch überraschend, wenn
gerade die im Korruptionssumpf watende Weltbehörde des Fußballs mit
konstruktiven Ideen käme. So gibt es keine Alternative zur
kleinteiligen polizeilichen Ermittlungsarbeit, die überdies einer
engen Verzahnung auf internationaler und nationaler Ebene bedarf.
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