(ots) - In nur 20 Jahren wird der Maui-Delfin, die
seltenste Delfinart der Welt, faktisch ausgestorben sein. Dies zeigt
eine der NABU International Naturschutzstiftung erstellte Prognose:
Während es in den 1970er Jahren noch etwa 1.000 Maui-Delfine gab,
leben heute mit einem Verlust von 95 Prozent weniger als 55 Tiere. Im
Jahr 2032 wird die Tierart praktisch verschwunden sein, wenn sich die
neuseeländische Regierung nicht sofort bewegt und den Lebensraum der
1,4 Meter großen Delfine vollständig und langfristig unter Schutz
stellt sowie neue Bedrohungen, wie beispielsweise den Bau eines
Turbinenkraftwerkes, abwendet.
Maui-Delfine leben ausschließlich in den flachen Küstengewässern
Neuseelands und sind vor allem durch die Einführung von Nylonnetzen
in der Kiemen- und Schleppnetzfischerei vor 40 Jahren akut vom
Aussterben bedroht. Für die Regeneration der Population steht aktuell
nur ein kleiner und unzureichender Prozentsatz der betroffenen
Küstengewässer Neuseelands als geschützte Reservate zur Verfügung.
Schuld daran tragen vor allem die Fischereiindustrie und die
neuseeländische Regierung. Ihre Vertreter spielen die Gefährdung der
marinen Lebewesen durch Fischfang herunter und dementieren die
zerstörerischen Folgen von Fangmethoden mit Schlepp- und Kiemennetzen
für die empfindlichen Ökosysteme im Meer und die des Beifangs.
Aufgrund dieses Widerstandes hat die neuseeländische Regierung trotz
wiederholter Mahnungen von Wissenschaftlern und Naturschützern das
Problem weitgehend ignoriert.
Weitere Informationen zu der Situation der Maui-Delfine sowie eine
Grafik über die Bestandsentwicklung sind zu finden unter:
http://international.nabu.de/projekte/neuseeland/meldungen/15516.html
Eine aktuelle Meldung über fünf angeschwemmte tote Hector-Delfine,
die ebenfalls vom Aussterben bedrohten nahen Verwandten der
Maui-Delfine, sowie Informationen über den Gefährdungszustand dieser
Art sind zu finden unter:
http://international.nabu.de/projekte/neuseeland/meldungen/15520.html
Die NABU-Zahl des Monats stellt einmal monatlich einen
interessanten statistischen oder aus umweltpolitischer Sicht
bedeutenden Aspekt aus der Arbeit des NABU vor.
Pressekontakt:
Dr. Barbara Maas
Leiterin internationaler Artenschutz der NABU International
Naturschutzstiftung
Tel. +44-7970987742