(ots) - Resistenzen gegen Antibiotika sind ein
weltweit zunehmendes Problem. "Ärzte und Apotheker haben im Kampf
gegen Antibiotika-Resistenzen eine Schlüsselposition", sagte Dr.
Andreas Kiefer, Präsident der Bundesapothekerkammer. "Durch die
gezielte und sparsame Verordnung und die therapiebegleitende Beratung
der Patienten kann das Problem der Resistenzentwicklung entschärft
werden. Außerdem brauchen wir die Entwicklung innovativer
Antibiotika." Die Behandlung von Infektionskrankheiten und speziell
Antibiotika-Resistenzen sind Schwerpunkte der Pharmacon, eines
internationalen Fortbildungskongresses der Bundesapothekerkammer.
"Antibiotika sind hochwirksame, teilweise lebensrettende
Arzneimittel. Andererseits limitieren sie ihren Einsatz selbst, wenn
sie zu häufig oder unkritisch verordnet oder zu kurz oder
unterdosiert eingenommen werden. Unser gemeinsames Ziel muss deshalb
der verantwortungsbewusste Umgang mit Antibiotika sein", sagte
Kiefer. Auch die Beratung des Patienten kann die Entwicklung von
Resistenzen eindämmen. Dazu gehören u.a. Informationen zum
Einnahmezeitpunkt, zur Behandlungsdauer und zu möglichen
Wechselwirkungen. Neben Ärzten und Apothekern können auch Patienten
und Pflegekräfte dazu beitragen, Resistenzen einzudämmen,
beispielsweise durch die strikte Beachtung der Hygieneregeln.
Die Ursachen für die zunehmende Resistenzentwicklung sind
vielfältig. Beispielsweise unterliegen Antibiotika in anderen Ländern
nicht der Rezeptpflicht und werden deshalb unkritisch angewendet.
Resistente Erreger werden dann nach Deutschland importiert. Auch der
Einsatz von Antibiotika in der Veterinärmedizin und Landwirtschaft
begünstigt Resistenzen. Festzustellen ist außerdem, dass sich die
Auswahl eines Antibiotikums fälschlicherweise nicht nur an
medizinischen Erfordernissen, sondern auch am Preis des Arzneimittels
orientiert. Sinkt der Preis eines antibiotischen Wirkstoffs nach
Ablauf des Patentschutzes, werden entsprechende Generika häufiger
verordnet. In der Folge steigt das Risiko für Resistenzen.
Im ambulanten Bereich werden in Deutschland pro Jahr etwa 14 bis
15 definierte Tagesdosen pro 1.000 Versicherte verordnet. Damit liegt
Deutschland zwar im europäischen Mittelfeld - gleichzeitig werden in
anderen Ländern wie Skandinavien oder den Niederlanden deutlich
weniger Antibiotika verordnet. Dort werden auch weniger Resistenzen
beobachtet.
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