(ots) - Weltweit werden in bewaffneten Konflikten rund
250.000 Kinder als Soldaten eingesetzt und zum Kämpfen gezwungen.
Sowohl reguläre Armeen als auch nichtstaatliche Rebellengruppen
rekrutieren Kinder und missbrauchen sie als Kämpfer, Spione oder
Hilfskräfte für die Truppen. Dies erklärte das internationale
Kinderhilfswerk terre des hommes zum diesjährigen Red Hand Day am 12.
Februar. Der Red Hand Day ist der globale Aktionstag gegen den
Missbrauch von Kindern als Soldaten.
Auch Deutschland erfüllt manche der von den Vereinten Nationen
vorgegebenen Schutzverpflichtungen gegenüber Minderjährigen nicht.
Dies verdeutlicht der Schattenbericht Kindersoldaten 2013, den das
Deutsche Bündnis Kindersoldaten Ende Januar in Berlin vorgestellt
hat. Die Bundeswehr rekrutiert rund 1000 minderjährige Freiwillige
pro Jahr und nutzt damit eine Schutzlücke im internationalen
Menschenrechtssystem, die staatlichen Armeen diese Praxis ermöglicht.
Die große Mehrheit der 193 Vertragsstaaten der
UN-Kinderrechtskonvention hat sich freiwillig gegen jede Form der
Rekrutierung Minderjähriger entschieden. terre des hommes setzt sich
für eine weltweite Einhaltung der 18-Jahresgrenze bei
Militärrekrutierung und -werbung ein.
»Auch Deutschland muss endlich die 18-Jahresgrenze bei der
Rekrutierung von Bundeswehrsoldaten anerkennen. Doch obwohl der
Ausschuss für die Rechte des Kindes der Vereinten Nationen
Deutschland seit fünf Jahren auffordert, die Altersgrenze auf 18
Jahre anzuheben, rekrutiert die Bundeswehr jedes Jahr ungefähr 1000
17-Jährige Freiwillige. Unser Appell ist deshalb auch: Die Bundeswehr
soll künftig ausschließlich bei Erwachsenen werben und ihre Werbung
unter Minderjährigen in Schulen sofort einstellen«, sagte Ralf
Willinger, Kinderrechtsexperte von terre des hommes. Ferner fordert
terre des hommes ein Verbot von Waffenexporten in Konfliktregionen
und an Staaten, die Menschenrechte verletzen und Kindersoldaten
rekrutieren. »Das wäre ein wahrhaft wirkungsvoller Schutz von Kindern
vor dem Einsatz in bewaffneten Konflikten und damit einer der
schlimmsten Formen des Missbrauchs«, so Ralf Willinger.
terre des hommes unterstützt in Ländern wie Kolumbien, Pakistan,
Burma, Thailand und den Philippinen seit vielen Jahren Projekte für
vom Krieg betroffene Kinder.
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Kontakt: Ralf Willinger, Tel. 0541/7101-108 oder Wolf-Christian Ramm;
Tel. 0171-6729748, eMail r.willinger(at)tdh.de