(ots) - Der E-Mail-Flut zum Trotz: Zwei Drittel
der Deutschen können sich nicht vorstellen, auf die klassische
elektronische Post am Arbeitsplatz zu verzichten. Alternative soziale
Kommunikationsformen, wie beispielsweise Firmen-Facebooks, sind für
72 Prozent kein Ersatz. Das ergibt eine bevölkerungsrepräsentative
Umfrage des Wall Street Journal Deutschland mit dem
Marktforschungsdienstleister Toluna. 1.000 Bundesbürger wurden dazu
befragt.
Die Mehrheit der Deutschen (64 Prozent) stellt sich damit gegen
die Vermutung vieler Chefetagen, dass Mitarbeiter durch E-Mails von
ihrer eigentlichen Arbeit abgehalten werden. Entsprechend finden
Entlastungs-Aktionen in der beruflichen Kommunikation wenig Anklang.
So lehnen es 63 Prozent der Befragten ab, wenn Arbeitgeber ihnen
verbieten wollen, ihre elektronische Post außerhalb der Arbeitszeit
zu empfangen.
Diese Einschätzung dürfte viele Unternehmens-Entscheider
überraschen, denen die E-Mail-Flut schon lange ein Dorn im Auge ist.
Immer mehr Firmen arbeiten aktuell an Alternativen zur elektronischen
Post, gründen beispielsweise unternehmensinterne Netzwerke und Wikis
zur Gruppendiskussion und dem gemeinsamen Arbeiten an Dokumenten.
Erste Betriebe haben sogar bereits beschlossen, E-Mails ganz
abzuschaffen.
Die konservative Haltung der Beschäftigten ist mit dem Festhalten
an der E-Mail allerdings selbst bei jungen Bundesbürgern weit
verbreitet. 70 Prozent der 18 bis 34-Jährigen vertreten die Ansicht,
dass es im Berufsleben keine besseren Möglichkeiten gibt, als über E-
Mails zu kommunizieren.
Für Christian Klöppel, Leiter des Mobile Business Center of
Excellence bei der Beratungsgesellschaft CSC, ist die ablehnende
Haltung der Deutschen gegenüber neuen Kommunikationsformen vor allem
eine "Kopfsache". Er vermutet insbesondere die Angst vor mehr
Eigenverantwortung als Haupttreiber der Ablehnung von Alternativen
zur elektronischen Post. "E-Mails kann man von oben nach unten
einfach abarbeiten. Wenn man sich anschaut, wie solche neuen Tools
arbeiten, muss der Nutzer eher aktiv darauf zugehen."
Auch wenn die Bundesbürger an der klassischen elektronischen Post
festhalten wollen, von Wall Street Journal Deutschland befragte
Experten sind sich einig, dass die Kommunikation per E-Mail innerhalb
großer Unternehmen zu unflexibel ist und künftig durch neue
Plattformen ersetzt wird. "Mit E-Mails wird nicht nur Geld, sondern
vor allem Zeit durch das in "CC-Setzen" ganzer Abteilungen oder durch
langwierige Abstimmungsprozesse wie etwa zur Terminfindung bei großen
Projekten vergeudet", sagt Wolfgang Hünnekens, Professor für Digitale
Kommunikation und Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft iDeers
Consulting.
"Die E-Mail wird künftig vor allem als Medium für die
Kommunikation mit offiziellem Charakter genutzt, während der schnelle
Informationsaustausch eher über andere Kanäle laufen wird", ist Robin
Prothmann, Partner beim Strategieberater SMP und dort Experte für
IT-Organisation, überzeugt.
Mehr zum Thema finden Sie unter: http://on.wsj.com/X2lOKq
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digitale Ausgabe des Wall Street Journal, ging im Januar 2012 an den
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Hintergrundberichten über die wichtigsten Ereignisse auf dem
heimischen Markt, sowie den Zugang zum gesamten Wall Street Journal
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Spanisch, Chinesisch, Japanisch und Koreanisch.
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