(ots) - Sollen die USA auch künftig die unangefochtene
Nummer eins auf diesem Planeten bleiben - und welcher US-Präsident
hat sich je getraut, das infrage zu stellen - dann wird Barack Obama
starke Partner brauchen. Dabei geht es ihm allerdings nicht mehr
allein um militärische Stärke, sondern um eine durchgreifende
Sanierung des Landes. Dazu braucht man sehr viel Geld, das nur dann
vorhanden ist, wenn es der Wirtschaft dauerhaft gut geht. Den
Schlüssel dazu sieht der gerade wiedergewählte US-Präsident offenbar
nicht mehr in einer kompromisslosen Hinwendung Amerikas über den
Pazifik bis nach China und Indien, sondern - man höre und staune - in
einem sehr weitgehenden Schulterschluss mit Europa. Freihandelszone
heißt das Zauberwort, das in Obamas Rede zwar erst ziemlich weit
hinten fällt. Dafür aber klar und deutlich: Ohne hinderliche Zölle
und mittels einheitlicher Standards sei ein dauerhaftes jährliches
Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent auf beiden Seiten des Atlantiks
möglich. Schaut man sich die wirtschaftliche Potenz der USA und
Europas an, dann ist die Rede von rund 50 Prozent der gesamten
Wirtschaftsleistung auf dieser Welt. Eine solide Ausgangslage ist
also zweifelsfrei gegeben. Doch wie immer bei großen Ideen und
Visionen steckt der Teufel im Detail. Will Obama noch als Präsident
erleben, dass der Ertrag aus der angekündigten Freihandelszone Gottes
eigenes Land wirtschaftlich tief greifend sanieren hilft, dann wird
er das nicht Kommissionen und Arbeitsgruppen überlassen dürfen,
sondern die kommenden vier Jahre selbst am Ball bleiben müssen. Aus
Europa kam gestern postwendend großer Beifall. Doch begeistert
klatschen ist eine Sache, Positionen, auch grundsätzliche, zugunsten
eines tragfähigen Kompromisses aufzugeben, eine völlig andere.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral(at)vrm.de