(ots) - Wegweiser im Geflecht der Güterströme
In einer globalisierten Welt gibt es mehr denn je Handlungsbedarf,
die Sicherheit von Produkten zu gewährleisten und mangelhafte Waren
bis zu ihrem Ursprungsort zurückzuverfolgen. Daher geht der Vorschlag
der EU-Kommission zum verpflichtenden "Made in"-Siegel in die
richtige Richtung, sowohl aus Verbrauchersicht als auch für die
nationalen Regierungen. Eine nicht mehr länger nur freiwillige
Transparenz wird im zunehmend verworrenen und verwirrenden Geflecht
aus Güterströmen kreuz und quer durch Europa immer wichtiger. Auch
wenn nicht jeder allein schon mit der Information der Herkunft sofort
über die Qualität des Produkts urteilen kann, ist es doch ein erster
Ansatz, um sich vertieft damit zu befassen.
Verbraucherkommissar Tonio Borg und sein Kollege im
Industrieressort, Antonio Tajani, haben zudem systematisch gedacht.
Denn für die europäischen Aufsichtsbehörden ergibt sich ein
wirkungsvoller Vorteil daraus, dass sie gemeinsam planen und besser
zusammenarbeiten sollen. Und zwar dann, wenn bei Allergien
auslösender Kleidung oder verschluckbarem Kinderspielzeug Gefahr im
Verzug ist: Produktion und Vermarktung könnten sofort eingestellt
werden. Dennoch fällt der Vorstoß zu lasch aus. Einheimische Waren
können anders als Importe aus der restlichen Welt mit dem Etikett
"Made in EU" versehen werden. Das dahinterstehende Land bleibt
verborgen. Eine solch grobe Auskunft taugt nicht zur nützlichen
Information.
Robin Fehrenbach
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