(ots) - Obama setzt auf Europa
Was will der US-Präsident nicht alles in den nächsten vier Jahren
erreichen: den Mindestlohn auf neun Dollar anheben, den Zugang zu
Waffen erschweren, den Klimawandel verlangsamen, und eine
transatlantische Freihandelszone aus der Taufe heben. Dass der
Friedensnobelpreisträger den Fokus dabei auf die Wirtschaftsprobleme
des Landes legt, ist mehr als angemessen.
Investitionen in den Energiesektor, die Infrastruktur, die
Bildung, und vor allem das Stärken der Mittelklasse, sind das
richtige Rezept. Strategisch weitsichtig ist es dabei, dass Obama mit
der transatlantischen Freihandelszone auch auf Europa setzt. Nachdem
die USA in den vergangenen hundert Jahren der "Alten Welt" politisch
und militärisch den Rücken gestärkt haben, muss im 21. Jahrhundert,
im Zeichen der Krise, der wirtschaftliche Schulterschluss folgen. Die
Voraussetzungen sind gut: US-Firmen investieren weit mehr in der EU
als etwa in Indien oder China.
Ein Pakt zur Zollfreiheit der weltweit größten Wirtschaftsmacht
mit vier weiteren Ländern der Top Ten, darunter Deutschland, würde
enormes Potenzial freisetzen: Schon jetzt tauschen USA und EU pro
Jahr Waren im Wert von gut 500 Milliarden Euro. Lässt Obama der
großartigen Idee Taten folgen, könnte diese Wirtschaftsinitiative das
Meisterwerk seiner Präsidentschaft werden. Profitieren würden beide
Seiten des Atlantiks.
Fabian Löhe
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