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Hochmoore retten: Wo sich Libelle und Birkhuhn gute Nacht sagen
Moore sind wahre Alleskönner. Sie sind Lebensraum vieler Pflanzen
und Tiere, verzögern den Abfluss von Niederschlägen, speichern
Kohlenstoff und sind damit Klimaschützer. Um Hochmoore im Erzgebirge
vor dem Austrocknen zu schützen, fördert die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) ein grenzübergreifendes Projekt des Zweckverbands
Naturpark "Erzgebirge/Vogtland" in Deutschland und Tschechien. "Mit
praktischen Maßnahmen und Untersuchungen wollen wir das Moor- und
Torfwachstum in dem Gebiet stärken", sagt DBU-Generalsekretär
Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Zudem profitierten Deutsche und
Tschechen durch den Austausch von Erfahrungen und könnten neu
erarbeitete Maßnahmen direkt in die Praxis umsetzen. "Während des
Projekts bieten wir Führungen durch das Gebiet an, damit sich
Interessierte über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren
können", sagt Sigrid Ullmann, Geschäftsführerin des Zweckverbands.
Die DBU unterstützt das Projekt mit rund 113.000 Euro.
"Die erzgebirgischen Moore sind vom Austrocknen bedroht. Und damit
auch der Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen, die sich in den
vergangenen Jahrhunderten an sie angepasst haben", sagt Ullmann.
Schutz suchten hier vor allem Birkhühner, Mooreidechsen, Kreuzottern
und an diesen Lebensraum speziell angepasste Libellen- und
Schmetterlingsarten. Torfmoose speicherten zudem große Wassermengen
und stellten deshalb einen wichtigen Schutz vor Ãœberschwemmungen dar.
Moore seien große, natürliche Kohlenstoffspeicher. Trockneten sie
aus, entwichen dieses und weitere klimaschädigende Gase in die
Atmosphäre und begünstigten den Treibhauseffekt.
In den Mooren der Region Marienberg seien in der Vergangenheit
Gräben angelegt worden, um sie forstwirtschaftlich zu nutzen und Torf
zu gewinnen. Mit dem Projekt solle jetzt vor allem der Wasserhaushalt
der Moore durch den Bau von Dämmen wiederhergestellt werden, um so
das Torfwachstum zu unterstützen, sagt Brickwedde. Zur
Erfolgskontrolle seien regelmäßige Messungen des Wasserstands
vorgesehen. Der gemeinnützige Verein Ametyst aus Plzeň werde die
tschechischen Moore in Nordböhmen auf ihren Zustand, ihre Vegetation,
ihre Tierwelt und ihre Hydrologie hin untersuchen und daraus ein
Maßnahme-Konzept zu ihrer Wiederbelebung ableiten.
Mit Führungen durch die Moorlandschaften sollten Besucher über den
aktuellen Stand der Arbeiten informiert werden, so Ullmann. Der
Kooperationspartner Ametyst werde die neuen Erkenntnisse und
Verfahren in einem Seminar an Studenten weitergeben. Nach Abschluss
des Projekts sei eine zweisprachige Konferenz über
"Grenzüberschreitenden Moorschutz" angedacht. Brickwedde: "Der
grenzübergreifende Austausch von Erfahrungen und das Durchführen von
Maßnahmen zum Wasserrückhalt haben ein großes Potenzial, um den
Moorschutz im Erzgebirge weiterzuentwickeln."
Pressekontakt:
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- Pressesprecher -
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Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Anke Haupt,
Zweckverband Naturpark "Erzgebirge/Vogtland"
Telefon: 03735/6681221
Telefax: 03735/6681222
E-Mail: pobershau.naturpark(at)tira.de