(ots) -
Immer mehr deutsche Unternehmen spüren den Fachkräftemangel. Dies
geht aus einem Vergleich der Ergebnisse der TNS Infratest-Studien
"Weiterbildungstrends in Deutschland" der letzten drei Jahre hervor.
Die Studie wird jährlich im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt
(SGD) unter zirka 300 Personalverantwortlichen in deutschen
Unternehmen durchgeführt. 2011 gaben 55 Prozent der befragten
HR-Manager an, dass ihr Unternehmen moderat bis sehr stark vom
Fachkräftemangel betroffen ist. In der aktuellen Umfrage sind es 68
Prozent.
Der Anteil der Unternehmen, die Schwierigkeiten bei der
Rekrutierung von Fachkräften haben, stieg von 2012 auf 2013 deutlich
an. Während von 2011 auf 2012 das Gesamtniveau mit jeweils 55 Prozent
gleich blieb, handelt es sich aktuell um eine Steigerung um 13
Prozentpunkte. "Diese starke Zunahme ist ein Anzeichen dafür, dass
der Fachkräftemangel an Brisanz gewinnt", so Brigitta Vochazer,
Geschäftsführerin der SGD. "Wie die Ergebnisse für 2013 zeigen, hängt
das Ausmaß allerdings stark von der Größe der Unternehmen ab."
Während 48 Prozent der Firmen mit 1 bis 9 Mitarbeitern moderat bis
sehr stark betroffen sind, sind es in der Größenordnung zwischen 10
und 499 Mitarbeitern 78 Prozent und mit 500 oder mehr Mitarbeitern 90
Prozent.
Gesucht: Fachkräfte und Sachbearbeiter
"Auf der Ebene der Fachkräfte und Sachbearbeiter ist die Lücke auf
dem Arbeitsmarkt am härtesten zu spüren. 55 Prozent der Befragten
gaben an, dass hier ein Mangel besteht", erläutert Vochazer.
Führungskräfte auf der mittleren Managementebene und Spezialisten mit
akademischem Abschluss fehlen in jeder vierten Firma (26 Prozent); in
größeren Unternehmen mit 500 oder mehr Mitarbeitern ist dies sogar in
jedem dritten der Fall (35 Prozent). Angelernte Facharbeiter mit
Berufserfahrung werden in 21 Prozent und Top-Führungskräfte in 12
Prozent aller befragten Unternehmen gesucht.
Blickwinkel Arbeitnehmer
Engagierten Berufstätigen empfiehlt Vochazer, den Fachkräftemangel
als Karrierechance zu nutzen: "Arbeitnehmer haben die Möglichkeit,
sich durch eine berufsbegleitende Qualifizierung zur begehrten
Fachkraft weiterzuentwickeln. Ausgebildete Fachkräfte und
Sachbearbeiter beispielsweise aus der Metall- oder Elektrobranche
oder aus dem kaufmännischen Bereich haben durch eine
Aufstiegsqualifizierung zum Techniker, Meister, Fach- oder
Betriebswirt die Chance auf eine Führungsposition im mittleren
Management."
Weiterbildung schafft Fachkräfte
Die befragten Personalverantwortlichen sehen Weiterbildung als ein
geeignetes Instrument im Kampf gegen den Fachkräftemangel an: 69
Prozent stimmten zu bzw. voll und ganz zu, dass sich die Auswirkungen
des Fachkräftemangels durch berufsbegleitende Weiterbildung abmildern
lassen. "Wer Mitarbeiter berufsbegleitend qualifiziert, baut
langfristig Know-how und Kompetenz in den eigenen Reihen auf und ist
weniger abhängig vom Fachkräftemarkt", so Vochazer weiter. "Dabei
bringt die Entscheidung für die Methode Fernstudium den Vorteil, dass
die knappe Ressource Mitarbeiter in der Weiterbildungsphase als
Arbeitskraft erhalten bleibt." Auch in der Personalsuche ist es
wichtig, die weitere Qualifizierung im Blick zu haben. Für
Jobsuchende ist es deshalb von Bedeutung, ihr bisheriges
Weiterbildungsengagement in Bewerbungen klar darzustellen. Immerhin
ist es 78 Prozent der befragten HR-Manager bei der Einstellung neuer
Mitarbeiter wichtig bis äußerst wichtig, ob diese in der
Vergangenheit schon Bereitschaft zeigten, sich auf eigene Initiative
hin beruflich weiterzuentwickeln.
Weitere Infos: www.sgd.de
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