(ots) - Auf dem langen Weg von Rumänien, Holland, Zypern,
Frankreich, Luxemburg bis nach Deutschland verwandelte sich
irgendwann Pferdefleisch in Rindfleisch. Solche Handelswege sind kaum
noch nachvollziehbar und zeigen, dass die Kontrollen in dem sensiblen
Bereich der Lebensmittel offenbar der kriminellen Energie der Händler
nicht gewachsen sind. Was fehlt, sind nicht nur härtere Sanktionen,
sondern überdies eine bessere Etikettierung der Produkte, durch die
Handelsketten vom Stall bis ins Tiefkühlfach zurückverfolgt werden
können. Eine Kennzeichnungspflicht für verarbeitetes Fleisch gibt es
bisher nicht, die EU-Kommission hielt dies für verfrüht. Ist es dafür
nicht eher schon zu spät? Verbraucherschützer fordern schon lange
eine bessere Kennzeichnung für Lebensmittel. Es müsse erkennbar sein,
woher das Tier stammt, wo es geschlachtet und verarbeitet wurde. Die
Lebensmittelbranche läuft dagegen Sturm. Zwar plant die EU strengere
Herkunftsrichtlinien für alle Produkte - außer für Lebensmittel. Wird
hier der Einfluss der Lebensmittelindustrie auf die politische
Entscheidungsfindung, den die internationale Studie gerade
beleuchtet, erneut sichtbar? Die Konzerne versuchen mit Macht,
jegliche Restriktionen - wie die "Lebensmittelampel" - zu verhindern.
Die Politik darf die Verbraucher nicht allein lassen, sie muss mehr
Transparenz und Unabhängigkeit gewährleisten und die Branche, ihre
Produkte und Methoden strenger regulieren.
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