(ots) - Wer hat's erfunden?
Der Euro hat sich seit Sommer um 15 US-Cent verteuert. Japaner
müssen für ihn sogar mehr als 25 Prozent ihres Geldes zusätzlich
hinblättern. Das bereitet vor allem Exporteuren aus
Euro-Krisenländern Sorge.
Grund genug also für die G-20-Staaten, der Furcht vor einem
"Währungskrieg" entgegenzutreten. Das werden sie, wie Gastgeber
Russland vor dem Wochenend-Treffen in Moskau angekündigt hat, auch
tun.
Fragt sich nur, wie und mit welchem Erfolg. An den Börsen hat sich
jedenfalls Unruhe breitgemacht. "Weichgespült" könnte die
Übereinkunft gegen eine gezielte Abwertung von Währungen ausfallen,
wird dort befürchtet. Die Haltung des Chefs der Europäischen
Zentralbank, der die jüngste Debatte über die Wechselkurse als
kontraproduktives Gerede kritisierte, bestärkt diese Furcht eher
noch.
Es stimmt zwar, dass Dollar und Yen nicht billiger sind als vor
drei Jahren, als niemand von einem "Währungskrieg" sprach. Fakt ist
aber auch, dass die enorme Schuldenlast der USA und Japans inzwischen
allgemein bekannt ist. Abwertung ist ein probates Mittel, sich ihrer
zu entledigen.
Ãœbrigens haben die aktuelle Wechselkurspolitik weder Amerikaner
noch Japaner erfunden. Im Herbst 2011 war es die Eidgenössische
Zentralbank, die wegen rapide sinkender Export- und Touristenzahlen
in der Schweiz den Euro künstlich bei mindestens 1,20 Franken
gehalten hat.
Mit Erfolg. Jetzt sind es drei Rappen mehr.
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