Akuter Fachkräftemangel in München: Die o2-Kinderkrippe „Bubble-Bande“ des Trägers KiND und Beruf nutzt die Einjahresfeier, um für den anspruchsvollen Beruf der Erzieherin bzw. des Erziehers zu werben. „Bildung beginnt mit der Geburt. In den Krippen werden wichtige Grundlagen gelegt.“
(firmenpresse) - München (eos) – „40 Kinder stehen auf der Warteliste für unsere Kinderkrippe Bubble-Bande“, sagte Bernd Meierhof, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Telefonica o2 Germany in München, anlässlich des einjährigen Jubiläums der Einrichtung. Der Bedarf werde in den nächsten Jahren sogar noch weiter wachsen, schätzt der Arbeitnehmervertreter, der die Krippe ins Leben rief. „Wir könnten gut noch ein Stockwerk oben drauf gebrauchen.“ Doch selbst wenn der aktive Betriebsratschef die Unternehmensführung von einer erneuten Investition in Kinderbetreuung überzeugen könnte, die Erweiterung würde am eklatanten Fachkräftemangel in München scheitern. Die Einrichtung mit 36 Plätzen für Kinder ab drei Monaten benötigt heute sieben Vollzeit arbeitende Erzieherinnen und Erzieher. „Derzeit arbeiten wir mit sechs festen Kräften und einer Erzieherin, die wir aus einer unserer anderen Einrichtungen 'ausgeliehen' haben“, erklärte Beate Vomhof, pädagogische Leiterin der Bubble-Bande. Das Kinderhaus profitiert davon, dass der Träger, der KiND und Beruf e.V., weitere Häuser im süddeutschen Raum betreibt. „In anderen Regionen Deutschlands rennen uns die qualifizierten Bewerberinnen und Bewerber, die wir suchen, zwar auch nicht die Türen ein“, berichtete Vomhof, „aber so leergefegt wie in München ist der Arbeitsmarkt nicht.“
„Krippen sind heute viel mehr als reine Pflegestationen“
Dass auch angesichts wieder steigender Arbeitslosigkeit der „run“ auf die Stellen ausbleibt, hat verschiedene Ursachen: Häufig heißt es, es seien vor allem die hohen Lebenshaltungskosten in München, die Erzieherinnen und Erzieher abwandern ließen. Doch laut einer neuen Studie des Maklerverbandes IVD liegt zumindest die Mietbelastung in Stuttgart sogar noch höher als in München. „Das mangelnde Interesse der Fachkräfte ist auch darauf zurückzuführen, dass sich viele noch immer falsche Vorstellungen von der Arbeit mit den Kleinsten machen“, sagte Krippen-Leiterin Vomhof. Dabei geht es längst nicht mehr nur um Pflege und Betreuung. Erzieherinnen und Erzieher in fortschrittlichen Einrichtungen wie der Bubble-Bande begreifen bereits den Säugling als kompetent und ermöglichen ihm vielfältige – in diesem Alter vornehmlich körperliche – Erfahrungen. Im Kinderhaus dürfen sie sich mit Rasierschaum eincremen, in Kastanien baden oder Wasser aus- und umschütten. „Diese Schütt-Erlebnisse sind erste naturwissenschaftliche Erfahrungen“, erläuterte die Diplom-Pädagogin. „Wir greifen so die Interessen der Kinder auf und erweitern ihre Forschungsmöglichkeiten.“ Zum Beispiel interessieren sich die älteren Kinder – in der Krippen sind das die Dreijährigen – sehr für Fahrzeuge. Die Erzieherinnen machen mit ihnen daraufhin Ausflüge mit dem Bus, der U-Bahn und sogar zum Flughafen. Die Arbeit mit den Kleinsten sei nicht nur spannend, sondern auch ein Plus im Lebenslauf, sagte Vomhof außerdem, denn bundesweit gehe der Ausbau der Plätze für unter Dreijährige zügig voran und kompetentes Personal sei gefragt.
Elternbeirat unterstützt modernes Krippen-Konzept
Das Konzept, das die Kinder einerseits behütet ihnen aber auch sehr viel Autonomie ermöglicht, kommt auch bei den Eltern gut an: „Meine Tochter entwickelt sich ganz toll und wird sehr selbstständig“, sagte Elternbeirätin Nicola de Wall. „Sie war zunächst in einer anderen Einrichtung. Ich habe daher einen Vergleich. Zunächst war ich wegen des offenen Konzeptes etwas skeptisch, aber jetzt sehe ich das sehr positiv und als Bereicherung für die Kinder.“ Wie gut das Konzept funktioniere hänge allerdings sehr vom pädagogischen Team ab, das gut eingespielt sein müsse. „Wir haben hier sehr engagierte Erzieherinnen und sogar einen Erzieher. Den notorischen Mitarbeitermangel fangen sie durch Mehrarbeit auf. Das kann aber keine Dauerlösung sein.“
München, 2. April 2009
Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH
Die Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH ist 2004 aus der 1988 gegründeten Konzept Unternehmensberatung hervorgegangen und ist Consultant für betriebliche Fragestellungen. In den letzten Jahren spezialisierte sich Konzept-e auf die Beratung von Unternehmen zu Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf Konzepten für betriebliche und betriebsnahe Kindertagesstätten.
Die zur Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH gehörende Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH leitet heute 17 Kinderhäuser im gesamten süddeutschen Raum. Die Mehrzahl der Einrichtungen wird von Unternehmen getragen, die sich zu Vereinen zusammengeschlossen haben.
Konzept-e übernahm die Vereinsgeschäftsführung des Kind e.V., des Kind und Beruf e.V. sowie die Geschäftsführung des Kind e.V. Dachverbandes (www.kind-dachverband.de).
Gemeinsam mit dem Kind e.V. Dachverband und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH führt Konzept-e den jährlich in Stuttgart stattfindenden Kongress für Betreuung und Bildung "Invest in Future" (www.invest-in-future.de) durch. Das Symposium wendet sich an Unternehmen, Träger sowie die öffentliche Hand und diskutiert Betreuungs- und Bildungsthemen aus pädagogischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht.
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