(ots) - China vor dem Machtwechsel:
Wie weit reicht der Arm der Zensoren?
EINLADUNG ZUM PRESSEGESPRÄCH
am Dienstag, 26. Februar von 11 bis 12.30 Uhr bei Reporter ohne
Grenzen in der Brückenstr. 4, 10179 Berlin
So unverfroren wie zu Jahresbeginn war die chinesische Zensur
lange nicht mehr vorgegangen: Den kritischen Neujahrskommentar der
populären Wochenzeitung Nanfang Zhoumo ersetzte sie kurz vor dem
Druck durch ein Propagandastück - die Redakteure schlugen am Morgen
ebenso überrascht die Zeitung auf wie ihre Leser. Eine empörte Menge
versammelte sich vor dem Redaktionsgebäude im südchinesischen
Guangzhou und demonstrierte tagelang für mehr Pressefreiheit.
(http://bit.ly/X3kCFv)
In kaum einem Land werden die Medien so streng kontrolliert wie in
China, wo zurzeit etwa einhundert Journalisten und Blogger im
Gefängnis sitzen. Doch wie weit reicht der lange Arm Pekings
tatsächlich? Wie lückenlos ist die Überwachung des Internets, in dem
eines der ausgefeiltesten Filtersysteme der Welt kritische Seiten
blockiert und staatlich bezahlte Blogger sich in Debatten einmischen?
Wird es nach der Ausweisung zweier Korrespondenten auch für
ausländische Medien schwerer, aus China zu berichten?
Kurz bevor der neue Parteivorsitzende Xi Jinping Anfang März das
Präsidentenamt übernimmt, diskutiert Reporter ohne Grenzen darüber
mit dem chinesischen Exil-Journalisten Chang Ping und
China-Korrespondent Bernhard Bartsch.
GESPRÄCHSPARTNER:
CHANG PING war Nachrichtenchef der Wochenzeitung Nanfang Zhoumo
(dt.: Wochenende im Süden), bevor er 2001 seine Stelle verlor. Er
hatte in Artikeln die Tibetpolitik der Regierung kritisiert. Das
Magazin Southern Metropolitan Weekly, bei dem er danach als
stellvertretender Chefredakteur arbeitete, musste er aus demselben
Grund verlassen. Chang Ping wurde mit Berufsverbot belegt, seine
Texte wurden aus dem Internet gelöscht. Auf Einladung des
Heinrich-Böll-Hauses in Langenbroich kam der 44-Jährige nach
Deutschland und arbeitet heute für die Deutsche Welle in Bonn.
(http://bit.ly/xMyzGr, http://bit.ly/hQfFEd)
BERNHARD BARTSCH berichtet seit mehr als zehn Jahren aus China. Er
arbeitete zunächst im Pekinger Büro der Wirtschaftswoche, übernahm
2005 das Pekinger Büro der Berliner Zeitung und berichtet heute als
Asienkorrespondent für diverse deutschsprachige Medien, darunter die
Neue Zürcher Zeitung, das Handelsblatt und die Süddeutsche Zeitung.
Bartsch schreibt über politische, wirtschaftliche, soziale und
kulturelle Themen und berichtet neben China auch über Japan und Korea
(http://bit.ly/152N26h).
Das Gespräch findet auf Deutsch und Chinesisch (mit Übersetzung
ins Deutsche) statt.
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Pressekontakt:
Reporter ohne Grenzen
Ulrike Gruska / Christoph Dreyer
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