(ots) - Geld ist nicht genug
Fischer werfen wieder ihre Netze aus, Touristen schwimmen wieder
im Meer. Das Desaster nach der Explosion der BP-Plattform Deepwater
Horizon im April 2010 ist kaum mehr sichtbar. Dennoch sollte die
US-Regierung jeden möglichen Cent von dem britischen Öl-Konzern
verlangen, und zudem schärfere Umweltgesetze erlassen.
Denn unter der Meeresoberfläche richtet die schwarze Pest immer
noch schweren Schaden an. Anders als ein havarierter Tanker setzte
die Bohrplattform nämlich Hunderte Millionen Liter Öl in großer Tiefe
frei. Auf dem Boden des Ozeans liegt nun ein riesiger Ölteppich, der
langsam von Bakterien zerfressen wird. Diese verbrauchen Sauerstoff,
sodass bald andere Bakterienarten, die diesen nicht benötigen, sich
vermehren dürften. Einige davon wiederum produzieren
Schwefelwasserstoff, reines Gift für die Fische. So wird deutlich,
wie sehr das Ökosystem gestört, besser gesagt: versaut, ist. Je höher
die finanzielle Buße, desto besser.
Allerdings greift die Debatte über Fahrlässigkeit und
Schadenersatzhöhe nicht weit genug. Selbst wenn BP vom Gericht eine
Rekordstrafe aufgebrummt bekäme, könnte der Konzern immer noch
argumentieren, er habe sich an geltende Sicherheitsbestimmungen
gehalten. Hier muss die US-Regierung mit schärferen Vorschriften den
Hebel ansetzen.
Fabian Löhe
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