PresseKat - Private-Equity-IPOs bieten bessere Performance

Private-Equity-IPOs bieten bessere Performance

ID: 822489

(ots) - PwC-Studie: Börsengänge unter
Beteiligung von Private-Equity-Gesellschaften bringen Anlegern höhere
Rendite / Schrittweiser Ausstieg von Finanzinvestoren sorgt für
Vertrauen am Aktienmarkt

Bringen Finanzinvestoren ein Beteiligungsunternehmen an die Börse,
zahlt sich der Kauf einer Aktie überdurchschnittlich aus. Zumindest
in kurzfristiger Perspektive von bis zu einem Jahr nach der
Erstemissionen (IPO) entwickeln sich die Aktienkurse der von
Private-Equity-Gesellschaften an die Börse geführten Unternehmen im
Schnitt deutlich besser als die anderer Neuzugänge auf dem
Aktienmarkt. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PwC hervor, für die weltweit 3.239 Börsengänge
der Jahre 2003 bis 2012 analysiert wurden.

"Natürlich ist die Aktienkursentwicklung eines Unternehmens von
einer Vielzahl von Faktoren abhängig. Allerdings legen die
Studienergebnisse nahe, dass Finanzinvestoren in den vergangenen
Jahren eine deutlich bessere Performance 'ihrer' Unternehmen erzielen
konnten. Dies dürfte vor allem darauf zurückzuführen sein, dass sich
Private-Equity-Gesellschaften beim IPO nur noch selten von sämtlichen
Anteilen trennen, sondern durch längerfristige Beteiligungen und
einen schrittweisen Ausstieg für Vertrauen am Aktienmarkt sorgen",
erläutert Nadja Picard, Partnerin im Bereich Capital Markets &
Accounting Advisory Services bei PwC.

So stieg der Aktienkurs nordamerikanischer Unternehmen, die in den
Jahren 2011 und 2012 von Finanzinvestoren an die Börse gebracht
wurden, innerhalb von zwölf Monaten um durchschnittlich 24,8 Prozent,
während der Aktienkurs bei den übrigen IPOs um 16,4 Prozent über dem
Ausgabepreis lag. Bei den europäischen IPOs fällt die Bilanz mit
einer Zwölfmonats-Rendite von 28,1 Prozent gegenüber 0,1 Prozent
sogar überaus deutlich zu Gunsten der Emissionen von Finanzinvestoren




aus.

Deutsche Finanzinvestoren setzen auf schrittweisen IPO

Auch in Deutschland erzielen Private-Equity-Fonds eine klar
überdurchschnittliche Kursperformance. Die Analyse der Erstemissionen
zwischen 2003 und 2012 in Deutschland und den Niederlanden zeigt,
dass die Börsengänge unter Beteiligung von Finanzinvestoren nach
zwölf Monaten im Durchschnitt eine Kursperformance von 9,8 Prozent
erreichten, während sich der Vergleichswert für die Emissionen ohne
Finanzinvestoren lediglich auf 3,0 Prozent beläuft.

Deutlich wird zudem die Präferenz der Finanzinvestoren für eine
schrittweise Trennung von Beteiligungsunternehmen: Nur bei sechs von
30 Erstemissionen am deutschen bzw. niederländischen Aktienmarkt in
den Jahren 2003 bis 2012 stellten Private-Equity-Fonds sämtliche
ihrer Anteile sofort zum Verkauf, während sie ihre Beteiligung in 14
Fällen lediglich reduzierten. An zehn Unternehmen sind die
abgebenden Finanzinvestoren noch heute beteiligt.

"Das in der Öffentlichkeit teilweise verbreitete Misstrauen
gegenüber Private-Equity-Firmen lässt sich am Aktienmarkt nicht
nachweisen. Im Gegenteil: Aus Sicht der Anleger wertet es ein
Unternehmen auf, wenn Finanzinvestoren auch nach einem Börsengang
beteiligt bleiben und ihre Management-Kompetenzen weiterhin
einbringen", erläutert Picard.

Private-Equity-IPO wird häufiger

In den vergangenen zehn Jahren ist die Bedeutung der
Finanzinvestoren für den Emissionsmarkt ungefähr gleich geblieben.
Standen Private-Equity-Fonds zwischen 2003 und 2010 noch bei 27
Prozent aller Börsengänge auf der Verkäuferseite, galt dies in den
Jahren 2011 und 2012 immerhin noch für 23 Prozent. Allerdings sind
die regionalen Unterschiede erheblich: Während der Anteil der
Börsengänge unter Beteiligung von Finanzinvestoren in Nordamerika von
49 Prozent auf 55 Prozent zulegte, sank die Quote in Europa von 25
Prozent auf 18 Prozent, in Asien von 11 Prozent auf 7 Prozent. Dabei
ist zu berücksichtigen, dass sich auch die Aktienkurse der
asiatischen IPOs mit Private-Equity-Hintergrund deutlich schwächer
entwickelten.

"Wir gehen davon aus, dass IPOs unter Beteiligung von
Finanzinvestoren zumindest in Europa häufiger werden. Dies dürfte
insbesondere für Deutschland gelten, wo Private-Equity-Fonds in
jüngster Zeit an erfolgreichen Emissionen wie den Börsengängen von
Brenntag oder Kabel Deutschland beteiligt waren",kommentiert Picard.

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