(ots) - Gerade ist das Thema Atomkraft erledigt, droht ein
neuer ideologischer Streit. Befürworter und Gegner des Frackings
haben sich bereits in ihren Positionen verschanzt. Die einen wollen
sich ein mögliches Milliardengeschäft nicht entgehen lassen, die
anderen warnen vor einer Hochrisikotechnologie. Die Ankündigung, dass
die umstrittene Fördermethode nun zugelassen werden soll - wenn auch
unter verschärften Auflagen - wird die Debatte weiter anheizen.
Leider. Weniger Hysterie und mehr Überlegung wäre sinnvoller. Der
politische Schaden, der dadurch entsteht, wird vermutlich die
erwartete Fördermenge an Gas erheblich überschreiten. Denn nach
Einschätzung von Wissenschaftlern kann in Deutschland, anders als in
den USA, höchstens für 15 Jahre der Bedarf gedeckt werden. Trotzdem
müssen wir uns mit neuen Möglichkeiten von Energiegewinnung
auseinandersetzen, Kosten und Nutzen abwägen und auf ideologische
Scheuklappen verzichten.
Es muss möglich sein, dass auch deutsche Ingenieure sich mit
Fracking beschäftigen - und vielleicht neue Wege der Förderung
finden, ohne Chemikalien einzusetzen. Die eingeschränkte Erlaubnis,
diese neue Methode einzusetzen, gibt dazu die Chance. Erdgas ist
immerhin klimaverträglich. Der Schalter für die Energiewende kann
eben nicht in einem Zug von hundert auf null zurückgedreht werden.
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Andreas Kathe
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