(ots) - Vielleicht hat Asterix ja doch höhere Weisheit.
Spinnen die Römer (Italiener)? Fast könnte man dran glauben. Das
jüngste Wahlergebnis zumindest ist für das Land und für Europa eine
mittlere Katastrophe. Nach einer kurzen Phase von Konsolidierung und
vernünftigem Wirtschaften unter Mario Monti sind die Wähler wieder
massenhaft auf Versprechungen aller Art hereingefallen.
Diesmal sogar bei zwei Populisten reinsten Wassers. Dass der
Ex-Komiker Beppo Grillo mit seiner Nicht-Partei und seinen Ausfällen
gegen die in Brüssel und Berlin gleich zur stärksten Kraft im
Abgeordnetenhaus wird, ist Ausdruck tiefsitzender Wut bei den Wählern
- und von blauäugigem Unverstand. Mindestens genau so desaströs ist
der Erfolg Silvio Berlusconis. Bei Grillo könnte man vielleicht noch
sagen: Gut, lasst uns doch mal schauen, wie er sich in der
Parlamentspraxis durchsetzt. Und immerhin hat Grillo die Idee eines
Referendums über den Verbleib in der Euro-Zone ins Spiel gebracht.
Bei Berlusconi wissen die Italiener jedoch ganz genau, was sie an dem
Wendehals reinsten Wassers haben: Einen Blender, der ihnen regelmäßig
das Blaue vom italienischen Himmel verspricht. Und Mario Monti ist
der große Verlierer dieser Wahl. Gnadenlos abgestraft für seine
Politik vorsichtiger Konsolidierung. Bei zwei Billionen Euro Schulden
in der drittgrößten Volkswirtschaft der Euro-Zone bitter notwendig.
Staatspräsident Giorgio Napolitano ist nicht zu beneiden. Wie soll
er diesen Schlamassel lösen. Einen Zaubertrank hat er jedenfalls
nicht.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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