PresseKat - Grenzen der DNA-Analyse, die Wattestaebchen waren schuld

Grenzen der DNA-Analyse, die Wattestaebchen waren schuld

ID: 82534

Das Phantom von Heilbronn - viel Aufregung um Wattestaebchen

(firmenpresse) - Das Phantom von Heilbronn macht wieder von sich reden. Seit einigen Jahren fahndet die deutsche Polizei nach einer angeblich weiblichen Verbrecherin, die an wenigstens 40 verschiedenen Tatorten in mehreren Bundeslaendern DNA-Spuren hinterlassen haben soll. So auch am Tatort, an dem im Fruehjahr 2007 eine junge Polizistin im Dienstfahrzeug durch einen Kopfschuss getoetet wurde. So soll das Phantom u.a. in Mord und auch in einen Einbruch in eine Gartenhuette verwickelt sein. Die Polizei konstruierte ein breites Spektrum an kriminellen Handlungen des Phantoms. Doch schon im letzten Jahr begannen einige Ermittlungsbeamte und Rechtsmediziner an der Theorie der Phantommoerderin zu zweifeln. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Es ist einfach unwahrscheinlich, dass dieselbe Person an so vielen Tatorten immer wieder unerkannt entkommen konnte aber jedes mal schoen brav ihre eigenen DNA Spuren hinterliess. Nun vermuten die Ermittler, dass es sich moeglicherweise um kontaminierte Wattestaebchen handeln koennte. Solche sterilen Wattestaebchen werden von den Ermittlern benutzt, um Tatortspuren einzusammeln. Dazu reibt man mit einem angefeuchteten Wattestaebchen die jeweiligen Gegenstaende am Tatort ab, auf denen man Zellspuren der Taeter oder Opfer vermutet. Mit den Wattestaebchen kann man menschliche Zellen von Glaesern, Flaschen, Tuergriffen, Lenkraedern usw. einsammeln. Man hofft das solche Zellen an der Watte haften bleiben, um diese spaeter im Labor per DNA-Fingerabdruck zu untersuchen. Sollten nun an einem solchen, sterilen Wattestaebchen Verunreinigungen in der Form von Zellen eines Menschen anhaften, dann koennte die anschliessende DNA-Laboranalyse ein DNA-Profil desjenigen Menschen ergeben, der den Tupfer, z.B. bei der Herstellung, beruehrt hat. Auch andere Koerperzellen koennten zur Kontamination beigetragen haben. Mit der Tat selbst haette die Person, die die Kontamination ausgeloest hat selbstverstaendlich ueberhaupt gar nichts zu tun. Eine chinesische Arbeiterin, die ein solches Wattestaebchen bei der Produktion in China mit ihren eigenen Zellen kontaminiert haben koennte und China nie verlassen hat, kann natuerlich keine Spuren an einem Tatort in Deutschland hinterlassen haben. Das duerfte einleuchten. Man kann also sofort und unschwer erkennen, dass die Arbeit der Polizei mit Hilfe der DNA-Analyse nicht unbedingt einfacher geworden ist! Es zaehlt weiterhin die ganz normale Ermittlerarbeit, die auf intensiven Recherchen beruht auch wenn man durch Medienberichte oder pseudowissenschaftliche Unterhaltungssendungen den Eindruck bekommen koennte, mit der DNA-Analyse koenne man alles aufklaeren. Das ist ganz sicher nicht so. Doch nun scheint es bestaetigt, dass das DNA-Profil des Phantoms auf eine Arbeiterin bei der Verpackung der Wattestaebchen zurueckgehen soll. Man dachte eine solche Kontamination sei unwahrscheinlich, aber offensichtlich ist es eben nicht auszuschliessen. Der Naturwissenschaftler fragt sich, warum die Polizei ausgerechnet Wattetupfer aus Baumwolle benutzt, das ist aeusserst ungeschickt, denn aehnliche Wattetupfer sind auch aus Polyestermaterial erhaeltlich. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website unter: http://www.dna-planet.de/phantom-heilbronn-wattestaebchen.htm



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Datum: 07.04.2009 - 08:57 Uhr
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