(ots) - Wie berühmte (Pop-)Stars schläft auch der
gefiederte Star gern etwas länger. Zehn Minuten nach Sonnenaufgang
stimmt er sein Lied an, während der Gartenrotschwanz schon früh um
vier Uhr sein Konzert gestartet hat. Rotkehlchen, Amsel, Zaunkönig,
Kuckuck und Kohlmeise singen bereits kurze Zeit später mit. Das
Piep-Konzert dient der Arterhaltung, denn Vögel singen, weil sie eine
Vogelhochzeit feiern wollen. "Die Vogelmännchen stecken akustisch ihr
Revier ab, verteidigen das Territorium gegen Eindringlinge und
versuchen schließlich, mit ihrem Gesang ein Weibchen zu
beeindrucken", erläutert der Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung
Peer Cyriacks. "Für Vogeleltern ist der Frühling eine anstrengende
und stressige Zeit."
Während sich der Mensch am Piep-Konzert erfreut, ist der Gesang
für die Vögel überlebenswichtig. Wer den Schnabel hält, hat am Ende
kein Ei im Nest. Dabei ist das Liebesgeflüster im Frühling weniger
von steigenden Temperaturen abhängig als von der Zunahme an Licht.
"Weil es jetzt von Tag zu Tag morgens früher hell wird, singen auch
die Vögel früher", sagt Peer Cyriacks.
Während Amseln, Drosseln und alle Finkenarten ihre Nester
geschickt ins Gebüsch bauen, brauchen alle Meisenarten wie
beispielsweise Kohl-, Blau-, Sumpf- und Tannenmeisen sowie der Spatz
ein solides Zuhause. "Ausreichende Nistmöglichkeiten sind in der
aufgeräumten Landschaft und im Siedlungsbereich für die munteren
Sänger selten geworden rar", betont Peer Cyriacks. "Moderne Bauten
mit glatten Betonfassaden und großen Glasfronten bieten den Vögeln
keine Möglichkeiten für den Nestbau. Deshalb steht selbst der
Haussperling bereits auf der Vorwarnstufe der Roten Liste", betont
der Biologe der Deutschen Wildtier Stiftung.
Bei Vogel-Immobilien kommt es nicht nur auf die richtige Adresse
in der Nähe von Hecken und Sträuchern an, sondern auch auf die Größe
der Einflugöffnung der Nisthilfe. Mit 32 mm im Durchmesser sind
Kohlmeisen, Gartenrotschwanz und der Spatz zufrieden, während Blau-,
Sumpf- und Tannenmeisen es vier Millimeter kleiner (28 mm) mögen.
Ausreichend Nistmöglichkeiten können den Bestand an Singvögeln
bedeutend heben. Deshalb rät der Experte der Deutschen Wildtier
Stiftung zur aktiven Unterstützung beim Nestbau.
www.DeutscheWildtierStiftung.de
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