(ots) - Vorbild für Afrika
Die ersten Toten gab es, bevor die Wahllokale öffneten. Mit Pfeil
und Bogen bewaffnete Männer gingen in kenianischen Küstenstädten auf
Polizisten los, um sie dann mit Macheten zu zerstückeln. Der
barbarische Auftakt der Wahlen in Kenia weckt schlimmste Erinnerungen
an 2007: Damals herrschten heftige Unruhen zwischen ethnischen
Stämmen. Mwai Kibaki wurde Präsident, für viele der falsche Kandidat.
Mehr als 1000 Tote und über eine halbe Million Vertriebene waren
Folge explodierter Wut. Diese liegt auch in verfestigter Armut in
Slums begründet. Nun gesellt sich Uhuru Kenyatta als weiterer
Problem-Kandidat hinzu, das Weltstrafgericht in Den Haag hat ihn
angeklagt, weil er damals zu Gräueltaten angestiftet haben soll.
Trotzdem entwickelt sich Kenia insgesamt positiv. Es gibt
Anzeichen dafür, dass das Land zum Vorbild für Afrika werden kann:
Zwar soll ein Heer von Sicherheitskräften die Ordnung garantieren.
Doch erst dadurch ist es den Wahlbeobachtern möglich, Betrug zu
erfassen. Die Wahl muss korrekter ablaufen als 2007, um das
demokratische Niveau zu heben und einer Eskalation vorzubeugen.
Kilometerlang waren die Schlangen vor vielen Urnen schon nachts:
Etliche Kenianer begeistern sich für die Wahlen, weil sie sich nach
Mitbestimmung sehnen. Die staatliche Macht wird künftig dezentraler
auf Gouverneure verteilt, was einen klugen Fortschritt bringt.
Hoffnung macht auch eine Künstler-Bewegung. Ihre Botschaft lautet:
Frieden.
Robin Fehrenbach
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