(ots) - Der zielgerichtete Einsatz von Cloud Computing
könnte die deutsche Energiewirtschaft deutlich voranbringen.
Allerdings hemmt insbesondere die Sorge um mangelnde Sicherheit
gespeicherter Daten deutsche Energieversorger, das Potenzial der
Technologie zu nutzen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie
der Management- und Technologieberatung BearingPoint
(www.bearingpoint.com) in Zusammenarbeit mit dem Institut für
Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen
(www.iaew.rwth-aachen.de). Im Rahmen der Studie wurden knapp 100
Entscheidungsträger der deutschen Energieunternehmen befragt -
darunter E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall. Die Experten sind sich
einig: Innovationen wie Smart Meter und Smart Grid sorgen für rasant
wachsende Datenmengen und steigende Kommunikationsanforderungen.
Diese könnten laut Mehrheit der Befragten (70 Prozent) durch den
Einsatz von Cloud Computing kosteneffizient bewältigt werden. Das
wiederum sieht ein Großteil der Befragten auch als Motor für
verbesserte Prozesse und Serviceangebote. Trotzdem sind die
Energieversorger zögerlich: 80 Prozent halten den Schutz
kundenspezifischer und systemrelevanter Daten für nicht ausreichend.
"Das ist eine große Herausforderung bei der Realisierung von
'smarten' Netzen, denn im Netzbetrieb muss ein unberechtigter Zugriff
auf systemrelevante Daten grundsätzlich ausgeschlossen sein. Diese
Anforderung kann nach Einschätzung der Studienteilnehmer bei Cloud
Computing-Technologien derzeit noch nicht mit der gebotenen
Zuverlässigkeit erfüllt werden", sagt Dr. Andreas Olbrich, Partner
bei BearingPoint. "Umso wichtiger ist es, dass Energieversorger,
Politik und Cloud-Dienstleister sich jetzt mit der
Sicherheitsproblematik bei der Datenverarbeitung auseinandersetzen
und diese dringend lösen. Nur so kann das enorme Potenzial der
Technologie für die Energiewirtschaft genutzt werden."
Mit Cloud Computing erneuerbare Energien kostengünstig in den
Markt integrieren
Die Hälfte der Befragten sieht Cloud Computing als geeignete
Technologie, die den Ausbau eines intelligenten Marktes vorantreibt
(Smart Market). Laut Meinung der Experten kann zum Beispiel eine
Cloud Computing basierte IT-Plattform dezentral und erneuerbar
erzeugten Strom kosteneffizient auf regionalen Marktplätzen anbieten.
Damit es soweit kommt, sehen jedoch 90 Prozent die Notwendigkeit,
dass die hierfür erforderlichen Investitionen in die Infrastruktur
regulatorisch refinanziert werden können. Nur 27 Prozent erachten
hierfür ein grundlegend neues Marktmodell, wie zum Beispiel auf Basis
des momentan diskutierten Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), für
relevant. Die Hälfte der Befragten befürchtet, dass eine
kosteneffiziente Marktintegration dezentral erzeugter Energien
mittels Cloud Computing in den kommenden Jahren überhaupt nicht
realisierbar sein wird. Der technische Aufwand und die mangelnde
Akzeptanz bei den Betreibern von Anlagen für erneuerbare Energien
werden als Gründe hierfür angeführt.
Beim Ausbau eines intelligenten Netzbetriebs (Smart Grid) wird
Cloud Computing voraussichtlich keinen Beitrag leisten. 59 Prozent
machen dafür die mangelnde Sicherheit systemrelevanter Daten
verantwortlich. Fast die Hälfte der Befragten schätzt, dass passende
und reife Technologien in den nächsten Jahren noch nicht verfügbar
sind. Ihre Zurückhaltung erklären die Netzbetreiber mit den hohen
Anforderungen an die Ausfallsicherheit der Netze.
Vertrieb und neue Geschäftsfelder wachsen schon jetzt mit der
Cloud
Laut Experten profitieren von Cloud Computing im Moment
insbesondere die Bereiche Vertrieb und neue Geschäftsfelder. So
treiben umfassende Analysemöglichkeiten (Big Data) die gezielte
Kundenbindung voran. Gerade bei der Erschließung neuer
Geschäftsfelder sehen die Experten Potential: Fast 90 Prozent der
Befragten sprechen von Chancen in der Erweiterung des
Serviceangebots. So ist zum Beispiel der erfolgreiche Einsatz von
Smart Metern ganz wesentlich mit innovativen Anwendungen für
Endkunden verknüpft.
"Energieunternehmen, die Cloud Computing stärker einsetzen, können
sich wichtige Wettbewerbsvorteile sichern, unter anderem die höhere
Auslastung eigener IT-Systeme. Insbesondere für Unternehmen im
kommunalen Umfeld bietet sich dadurch die Möglichkeit, ihre IT zu
bündeln und so Kosten zu reduzieren. Für Entscheider geht es deshalb
jetzt vor allem darum, den Markt zu beobachten und Potenziale
einzuschätzen", sagt Dr. Andreas Olbrich.
Ãœber BearingPoint
BearingPoint berät Unternehmen und Organisationen in den Bereichen
Commercial Services, Financial Services und Public Services bei der
Lösung ihrer dringendsten und wichtigsten Aufgaben. In enger
partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit dem Kunden definieren
BearingPoint-Berater anspruchsvolle Ziele und entwickeln Lösungen,
Prozesse und Systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Dies
bildet die Grundlage für einen außerordentlichen Beitrag zum
Geschäftserfolg - und eine außergewöhnliche Kundenzufriedenheit. Seit
der Ãœbernahme durch seine Partner im Rahmen eines Management Buy-Out
ist BearingPoint eine unabhängige Unternehmensberatung, die
Unternehmertum sowie Management- und Technologiekompetenz auf
einzigartige Weise vereint. Das Unternehmen beschäftigt rund 3.500
Mitarbeiter in 16 Ländern. Das Unternehmen hat europäische Wurzeln,
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