(ots) - Die Aussichten für Telekommunikationsunternehmen
in Deutschland sind verhalten: Führungskräfte erwarten für ihre
Branche in den kommenden drei Jahren bestenfalls stagnierende
Umsätze. Der intensive Wettbewerb, ein hoher Innovations- und
Investitionsdruck sowie Vorgaben der Regulierungsbehörden verhindern
nach ihrer Ansicht branchenweites Wachstum. Für einzelne Sparten und
Firmen sehen sie aber Chancen, sich erfolgreich gegen den Trend zu
behaupten. Das sind Ergebnisse der Studie "Branchenkompass 2013
Telekommunikation" von Steria Mummert Consulting.
Im Jahr 2005 erreichte die Telekommunikationsbranche in
Deutschland mit 68,8 Milliarden Euro Außenumsatz einen vorläufigen
Höhepunkt - seither gehen die Umsätze zurück und lagen in den letzten
zwei Jahren nur noch knapp über 60 Milliarden Euro. Bis 2015 werden
sie nach Ansicht der für die Studie befragten Führungskräfte der
Telekommunikationsbranche auf diesem Niveau verharren oder weiter
leicht zurückgehen.
"Die moderne Telekommunikationstechnologie treibt zwar das
Wirtschaftswachstum insgesamt stark voran - aber das inzwischen eher
indirekt", sagt Reinhold Weber , Telekommunikationsexperte bei Steria
Mummert Consulting. "Fortschritte in der Telekommunikation
ermöglichen vernetzte und mobile Anwendungen, die sowohl für die
Industrie als auch für moderne Dienstleistungsunternehmen immer
stärker an Bedeutung gewinnen. Der Telekommunikationsmarkt selbst ist
in Deutschland allerdings schon seit einigen Jahren gesättigt."
Die einzelnen Bereiche der Branche entwickeln sich stark
unterschiedlich. Der Umsatz im Breitbandkabelnetz ist in den
vergangenen fünf Jahren entgegen dem Branchentrend stark gewachsen
und erreichte im Jahr 2012 mit 4,4 Milliarden Euro seinen bisherigen
Höchstwert. Auch für die Zukunft erwarten die Befragten, dass sich
das Breitbandkabelnetz weiter am Markt durchsetzen wird. Mit aktuell
7,3 Prozent ist der Anteil am Gesamtumsatz der Branche jedoch nach
wie vor klein.
Die Umsätze im Festnetz gehen hingegen zurück, machen mit 51,4
Prozent aber immer noch den größten Anteil aus. Die Festnetzumsätze
sanken insbesondere beim nationalen Anbieter Deutsche Telekom,
während sie bei Wettbewerbern sogar etwas zulegten. Im Mobilfunk sind
die Umsätze in absoluten Zahlen ebenfalls rückläufig - im Verhältnis
zueinander betrachtet konnte der Mobilfunk dem Festnetz in den
vergangenen Jahren aber immer mehr Umsatzanteile abnehmen. Die
befragten Entscheider gehen davon aus, dass sich dieser Trend in
Zukunft noch verstärken wird - insbesondere durch eine steigende
Nachfrage an mobiler Datenübertragung durch die zunehmende Anzahl an
Smartphones und Tabletcomputern. Deswegen bewerten die
Mobilfunkbetreiber ihre eigenen Umsatzerwartungen positiver als die
der Gesamtbranche.
Ebenfalls zuversichtlich blicken die regionalen
Telekommunikationsanbieter in ihre eigene Zukunft - durch eine
besondere regionale Verankerung und die Fokussierung auf rentable
Projekte wollen sie sich dem Branchentrend entziehen.
Hintergrund
Für die Studie "Branchenkompass 2013 Telekommunikation" führte das
F.A.Z.-Institut im Auftrag von Steria Mummert Consulting qualitative
Interviews mit Führungskräften ausgewählter Unternehmen der
Telekommunikationsbranche. Als Auswahlkriterien dienten die
Unternehmensgröße sowie eine gewisse Streuung im Hinblick auf die
Gewichtung der Segmente Mobilfunk, regionale Anbieter und
Kabelnetzbetreiber. Die Gespräche waren leitfadengestützt und wurden
persönlich zwischen September und Dezember 2012 geführt.
Diese Presseinformation finden Sie auch online:
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