(ots) - NABU-Präsident Olaf Tschimpke hat als Teilnehmer
des heutigen Treffens von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit wichtigen
Akteuren der Energiewende die Einrichtung einer unabhängigen
Transfer-und Clearing-Stelle vorgeschlagen, die bei der Umsetzung der
Energiewende in den Regionen helfen soll, bei Konflikten mit dem
Naturschutz zu vermitteln.
"Die Auseinandersetzungen um einen möglichst naturverträglichen
Ausbau beispielsweise von Windenergie und Stromnetzen lassen sich
nicht immer vermeiden. Daher brauchen wir einen professionelleren
Umgang mit Konflikten, um von vornherein Fehlentwicklungen oder
Investitionsrisiken zu begrenzen und die öffentliche Akzeptanz für
Veränderungen in der Landschaft bei der Energiewende zu verbessern.
Eine unabhängige Anlaufstelle auf Bundesebene kann dazu beitragen,
dass Konfrontationen vor Ort nicht eskalieren, sondern vernünftige
Planungen und ökologisch tragfähige Lösungen ermöglicht werden. Dabei
müssen Belange des Natur- und Artenschutzes künftig besser
berücksichtigt werden", so Tschimpke.
Obwohl alle zentralen Baustellen in der aktuellen Klima- und
Energiepolitik bei dem Treffen im Bundeskanzleramt zur Sprache
gebracht wurden, kritisiert der NABU die mangelnde Bereitschaft der
Bundesregierung, die notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen und
Entscheidungen zu treffen. "Beim europäischen Emissionshandel, bei
den zahlreichen Ausnahmeregelungen für die Industrie und bei der
Gebäudesanierung sind die zuständigen Bundesminister weiterhin
zerstritten oder nicht handlungsbereit. Ein Dialog zur Energiewende
kann aber keine gesetzgeberischen Maßnahmen oder die fehlende
Sprachfähigkeit Deutschlands auf EU-Ebene wettmachen. Mit Blick auf
die ambitionierten Klimaschutzziele im Energiekonzept von 2010 ist
das Zögern und Zaudern der Bundesregierung in zentralen Bereichen der
Energiewende fatal", so der NABU-Präsident.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de/energie
Originaltext vom NABU
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