(ots) - Ob mit Stuttgart 21 oder ohne: Die Tickets für
Bahnfahrten werden natürlich teurer. Die Argumentation von
Verkehrsminister Ramsauer, ein Aufschlag kommt nur, wenn das Land
Baden-Württemberg sich nicht an den Mehrkosten beteiligt, ist schon
seltsam. Der Schluss daraus ist: Die Preise für Zugfahrten werden
noch höher subventioniert, der Steuerzahler muss ran.
Wir genehmigen uns quasi selbst ein verbilligtes Ticket und
gleichen den Verlust indirekt über Abgaben aus. Auch, wenn wir gar
nicht mit der Bahn fahren wollen. Das Gleiche gilt übrigens für die
Forderung der Gewerkschafter. Sie plädieren dafür, dass der Bund die
Steigerungen auffängt. Prinzip: linke Tasche, rechte Tasche. Wem in
die Taschen gegriffen wird, ist eh klar. Uns allen. Nicht den Planern
dieses Mega-Projekts. Und schon gar nicht den Wortführern, die nun
die Debatte bestimmen.
Der Stuttgarter Bau soll vollendet werden, weil ein Abbruch teurer
ist als der Weiterbau. Das ist einleuchtend. Der Streit zwischen
Bund, Land, Stadt und Bahn, wer das Milliardendefizit trägt, ist
dagegen ein politisches Scheingefecht.
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Andreas Kathe
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