(ots) - Wer nicht wagt
So viel Freude hat die Börse den Investoren schon lange nicht mehr
bereitet: Der US-Index Dow Jones markiert Höchststände, und auch der
DAX hat zu einem erstaunlichen Höhenflug angesetzt. Kaufen Sie,
kaufen Sie, hallt es aus den Börsensälen, angesichts der Mini-Zinsen
auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten eine überlegenswerte Empfehlung
auch für Privatanleger. Fakt ist: Aktien versprechen eine Rendite
oberhalb der Inflationsrate. Wer geschickt investiert, macht mehr aus
seinem Geld, während Sparer und Anleihekäufer angesichts der
Niedrigzinsen zusehen müssen, wie der Wert ihres Vermögens sinkt.
Daran wird sich auch so schnell nichts ändern. Denn die
Notenbanken rund um den Globus überschwemmen die Finanzmärkte mit
billigem Geld, um die Konjunktur zu stützen und Krisenstaaten sowie
marode Banken vor dem Kollaps zu retten. Die Frage ist nun, wie lange
es an den Börsen noch aufwärtsgeht oder ob sich bereits wieder Blasen
bilden, die bald platzen. Die guten Bilanzen deutscher Konzerne
machen Mut. Doch Vorsicht: Die Euro-Zone als Ganzes verharrt weiter
in der Rezession. Und auch die Schuldenkrise ist noch lange nicht
überstanden. Ob nun Chancen oder Risiken an den Aktienmärkten
überwiegen, bleibt mithin eine schwierig zu beantwortende Frage.
Eines aber ist sicher: Wer nicht wagt, wird nicht gewinnen.
Uwe Westdörp
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