(ots) - In Deutschland sind die Arbeitskosten je
geleistete Arbeitsstunde im Jahr 2012 im Vergleich zum Vorjahr
kalenderbereinigt um 2,6 % gestiegen. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) weiter mitteilt, erhöhten sich die Kosten für
Bruttoverdienste dabei um 3,0 %, die Lohnnebenkosten um 1,2 %.
Der Anstieg der Arbeitskosten im Jahr 2012 liegt deutlich über dem
Durchschnittswert der letzten zehn Jahre. Im Zeitraum 2002 bis 2011
hatte das durchschnittliche jährliche Wachstum der Arbeitskosten in
Deutschland nur 1,6 % betragen. In den Jahren 2002 bis 2007 stiegen
die Arbeitskosten dabei jährlich durchschnittlich um lediglich 1,3 %,
in den Jahren 2008 bis 2011 um 2,1 %.
Für das dritte Quartal 2012 liegen für 24 der 27 Mitgliedstaaten
der Europäischen Union (EU) Veränderungsraten der Arbeitskosten im
Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich vor. Nach diesen
Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im
dritten Quartal 2012 im Vergleich zum dritten Quartal 2011
kalenderbereinigt um 2,9 %. In der gesamten EU lag der
durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten im dritten Quartal 2012
bei 1,9 %. Somit war in Deutschland das siebte Quartal in Folge das
Wachstum der Arbeitskosten höher als im Durchschnitt der Europäischen
Union. Die höchsten Wachstumsraten innerhalb der EU wiesen Estland (+
7,6 %), Rumänien (+ 7,2 %), Bulgarien (+ 5,9 %), Litauen (+ 5,4 %)
und Ungarn (+ 5,3 %) auf. Italien (+ 0,8 %), Spanien (+ 0,7 %), die
Niederlande (+ 0,5 %) und Zypern (+ 0,5 %) hatten ein besonders
geringes Wachstum der Arbeitskosten. In Slowenien (- 0,8 %) gingen
die Arbeitskosten sogar zurück. Daten für Griechenland, die
Tschechische Republik und Österreich lagen nicht vor.
Die Veränderungsraten der Arbeitskosten von Staaten außerhalb des
Euro-Währungsgebiets sind in der jeweiligen Landeswährung gemessen
und daher nicht währungsbereinigt.
Methodische Hinweise
Den Veränderungsraten der Arbeitskosten liegen die Ergebnisse des
Arbeitskostenindex zugrunde. Dieser misst die Veränderung der
Arbeitskosten und unterteilt sie zusätzlich in die beiden
Bestandteile Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten. Bei allen drei
Indizes werden den Kosten des Arbeitgebers die tatsächlich
geleisteten Arbeitsstunden der Arbeitnehmer gegenübergestellt.
Revisionen in den Datenquellen, die für die Berechnung des
Arbeitskostenindex genutzt werden, führten zu Anpassungen der
Wachstumsraten des Arbeitskostenindex. Dadurch hat sich für das
dritte Quartal 2012 die kalenderbereinigte Wachstumsrate des
Arbeitskostenindex im Vergleich zum Vorjahresquartal von + 3,3 % auf
+ 2,9 % geändert.
Zu den Arbeitskostenindizes nach Wirtschaftszweigen können
detaillierte Daten und Zeitreihen über die Tabelle 62421-0001 in der
Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.
Daten für den europäischen Vergleich stellt der Europäische
Datenservice (EDS) unter www.eds-destatis.de zur Verfügung.
Die vollständige Pressemitteilung (inklusive PDF-Version) mit
Tabellen sowie weiteren Zusatzinformationen und -funktionen, ist im
Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/presseaktuell zu finden.
Weitere Auskünfte gibt:
Ralf Droßard,
Telefon: (0611) 75-4236,
www.destatis.de/kontakt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
E-Mail: presse(at)destatis.de