(ots) - Die Beschäftigungssituation im
Bankensektor am Finanzplatz Frankfurt ist trotz Finanz- und
Staatsschuldenkrise vergleichsweise stabil. Zu diesem Ergebnis kommt
die aktuelle Helaba-Finanzplatz-Studie, die heute veröffentlicht
wird. "Der Finanzplatz Frankfurt dürfte sich zwar den krisenbedingten
Belastungen nicht vollständig widersetzen können. Jedoch wirken
zahlreiche Faktoren einem starken Beschäftigungsabbau in der
Finanzbranche entgegen", erläutert Dr. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin
der Helaba. Gemildert wird der Stellenabbau in Frankfurt unter
anderem durch Personalaufbau im Risikomanagement.
Beschäftigungsfördernd wird vor allem auch die künftige
Aufsichtsrolle der Europäischen Zentralbank wirken. Darüber hinaus
wird die Konsolidierung im Bankensektor mit einer verstärkten
Konzentration der Geschäftsaktivitäten auf das führende deutsche
Finanzzentrum einhergehen und damit die Beschäftigungssituation in
Frankfurt begünstigen.
Insgesamt ist am Bankenplatz Frankfurt von einem maßvollen,
mehrjährigen Anpassungsprozess auszugehen. Bis Ende 2014 erwarten die
Volkswirte der Helaba einen Beschäftigungsrückgang um gut 2 Prozent
von zuletzt 74.400 auf rund 73.000 Bankmitarbeiter. Damit dürften in
den Frankfurter Bankentürmen noch einmal rund 1.500 Jobs wegfallen.
Der kriseninduzierte Personalabbau seit 2008 fiele dann mit insgesamt
etwas mehr als 3.000 Mitarbeitern vergleichsweise moderat aus. Im
gesamten Bundesgebiet ist mit umfangreicheren Stellenstreichungen zu
rechnen, da sich die Ausdünnung der Filialnetze fortsetzt und auch
Sparprogramme bei einigen Banken abseits von Frankfurt anstehen.
Insofern dürfte der Rückgang bei der Bankbeschäftigung in der
Main-Metropole im Trend geringer ausfallen als in Deutschland.
Gerade im internationalen Vergleich zeigt die
Beschäftigungsentwicklung, wie gut der Finanzplatz Frankfurt durch
die Krise kommt. In London rollt die Kündigungswelle mit deutlich
mehr Schwung, was maßgeblich an der Funktion der Stadt als
europäische Metropole des Investmentbanking liegt. Auch die höheren
Arbeitskosten an der Themse tragen dazu bei. Besser ist die
Arbeitsmarktlage an den führenden Finanzstandorten Asiens wie
Hongkong oder Singapur, die sich auch mit Blick auf die Anzahl ihrer
Finanzakteure weiter dynamisch entwickeln - ein Grund mehr für das
deutsche Finanzzentrum seine Potenziale zu nutzen und
weiterzuentwickeln. Frankfurt wächst in seiner Bedeutung als
deutsches Finanzzentrum und als europäische Aufsichtsmetropole.
Diesen Chancen für die Positionierung im internationalen
Standortwettbewerb stehen laut Dr. Traud Risiken einer zu starken
Regulierung gegenüber.
Die komplette Studie finden Sie als Download unter
http://volkswirtschaft.helaba.de
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Helaba
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