(ots) - Ab dem 1. April wird die zahnmedizinische Betreuung
von Versicherten in stationärer und häuslicher Pflege deutlich
einfacher. Darauf weist Dr. Wolfgang Eßer, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung
(KZBV), anlässlich der Internationalen Dental-Schau (IDS) in Köln
(12. - 16. März 2013) hin. Auf die zusätzlichen Leistungen hatten
sich Krankenkassen und Vertragszahnärzte Ende 2012 geeinigt. Für die
KZBV ist dies ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem
umfassenden zahnmedizinischen Versorgungskonzept für Pflegebedürftige
und Menschen mit Behinderung.
Der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen beinhaltet ab
April eine neue Position für Menschen, die aufgrund von Alter,
Krankheit oder Behinderung nicht in Zahnarztpraxen kommen können.
Zudem wird mit der neuen Regelung das Wegegeld für Zahnärzte
angepasst. Bisher wurde die aufsuchende Betreuung häufig nur durch
ehrenamtliches Engagement von Vertragszahnärzten gewährleistet. Mit
Blick auf den demografischen Wandel und die wachsende Zahl
pflegebedürftiger Menschen erklärt Dr. Wolfgang Eßer: "Die
zahn-medizinische Versorgung muss demografiefest werden. Immer mehr
Menschen können den Zahnarzt ihres Vertrauens nicht mehr aufsuchen.
Parallel dazu nehmen altersassoziierte Erkrankungen wie Parodontitis
oder Wurzelkaries zu.
Die mit dem GKV-Spitzenverband getroffene Vereinbarung zur
aufsuchenden Betreuung hilft vielen Betroffenen. Auch die
Dental-Industrie hat das Problem erkannt und präsentiert hier auf der
IDS verbesserte portable Behandlungseinheiten. Die aufsuchende
Betreuung ist jedoch nur ein Weg. Wir müssen auch dafür sorgen, dass
die Hindernisse abgebaut werden, die Menschen vom Praxisbesuch
abhalten. Wir brauchen Barrierefreiheit. Wir haben daher den
Gesetzgeber gemeinsam mit anderen Organisationen im Gesundheitswesen
aufgefordert, Förderprogramme zum barrierefreien Um- und Neubau von
Praxen aufzulegen. Die KZBV berät außerdem auch auf der IDS zu
nötigen baulichen Maßnahmen."
Bereits 2010 hatte die KZBV gemeinsam mit der
Bundeszahnärztekammer und zahnmedizinischen Fachgesellschaften das
Reformkonzept "Mundgesund trotz Handicap und hohem Alter" mit
Lösungen für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe der medizinischen
Versorgung von Pflegebedürftigen und Menschen mit Behinderung
vorgestellt. Zum Thema Alters- und Behindertenzahnheilkunde sowie den
Neuregelungen für die aufsuchende Betreuung steht Dr. Wolfgang Eßer
interessierten Journalisten für Hintergrundgespräche zur Verfügung.
Bitte wenden Sie sich zur Terminvereinbarung an die Pressestelle der
KZBV.
Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern
Telefon: 030 280 179-27
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