(ots) - Pressemitteilung
Deutschland muss Vorreiterrolle zur Vermeidung von Kunststofftüten
übernehmen
Plastiktüten verschwenden wertvolle Ressourcen und schaden der
Umwelt. Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) setzt sich deshalb für
eine Reduzierung des Einwegprodukts ein und fordert die Einführung
einer Abgabe in Höhe von 22 Cent pro Plastiktüte. Deutschland zählt
zu den Spitzenreitern beim absoluten Tütenverbrauch und muss deshalb
im Kampf gegen die Plastiktütenflut in Europa eine Vorreiterrolle
einnehmen. Dass nationale Initiativen dringend notwendig sind, macht
die aktuelle und wenig zielführende Diskussion auf EU-Ebene deutlich.
Die EU-Kommission hatte vor kurzem ein Gesetzesvorhaben des
Umweltkommissars Janez Potocnik zur dauerhaften Reduktion des
Plastiktütenkonsums ausgebremst.
"Wir können und dürfen wir nicht länger tatenlos zusehen, dass
Plastiktüten ganze Landstriche verschmutzen und zur
lebensgefährlichen Bedrohung für die Tierwelt werden. Deshalb
brauchen wir konkrete Maßnahmen gegen die Massen an Plastiktüten, die
wertvolle Ressourcen verschwenden und die Umwelt belasten. Solange
diese aber auf europäischer Ebene nicht auf den Weg gebracht werden,
müssen die einzelnen Staaten handeln", sagt DUH-Bundesgeschäftsführer
Jürgen Resch. Am Beispiel Irlands werde deutlich, dass die Einführung
einer Abgabe von 22 Cent deutlich zur Reduzierung des
Plastiktütenverbrauchs beitragen kann. Auf der "Grünen Insel" konnte
die Anzahl Tüten durch die Abgabe von 328 auf 8 Stück pro Kopf und
Jahr gesenkt werden.
"In Deutschland werden pro Jahr 5,3 Milliarden Plastiktüten
verbraucht. Das Einsparpotential ist hierzulande deshalb viel höher
als in einigen europäischen Mitgliedsstaaten zusammen", erklärt
Thomas Fischer, Bereichsleiter für Kreislaufwirtschaft bei der DUH.
Außerdem seien Abfälle nach den Vorgaben der EU-Abfallhierarchie in
erster Linie zu vermeiden. Es gelte, entstehenden Müll in abnehmender
Prioritätenfolge wiederzuverwenden, zu recyceln, energetisch zu
verwerten oder zu beseitigen. Aus diesem Grund engagiert sich die DUH
für den Einsatz von Mehrwegtragetaschen. Die im deutschen Handel fast
zur Norm gewordene kostenlose Ausgabe von Plastiktüten gelte es zu
verhindern. Eine Abgabe von 22 Cent pro Tüte setzt aus Sicht der
Umweltschutzorganisation hier das richtige Signal.
Ausführliche Informationen und Hintergründe zum Thema finden Sie
auf der DUH-Kampagnenwebseite "Einwegplastik kommt nicht in die Tüte"
www.kommtnichtindietuete.de.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-43, Mobil: 0151 18256692, E-Mail: fischer(at)duh.de
Daniel Eckold, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: eckold(at)duh.de